US-Renditen steigen

Markt / 02.12.2016 • 19:10 Uhr
Mag. Monika Rosen
Mag. Monika Rosen

schwarzach. Spricht man vom „Trump Trade“, konzentriert man sich meistens auf die Aktien-Rallye, die seit dem überraschenden Sieg von Donald Trump bei
der US-Präsidentschaftswahl praktisch ohne Unterbrechun-

gen läuft. Aber es gibt noch einen weiteren Trump Trade, der möglicherweise sogar nachhaltiger ist, und zwar den Anstieg der Renditen.

Donald Trump will die Staatsausgaben ankurbeln und die Steuern senken, was zu steigenden Inflationsraten führen würde und die US Notenbank dazu veranlassen könnte, nächstes Jahr die Zinsen öfter anzuheben, als derzeit in Aussicht genommen. Dieses Szenario hat die Anleihenmärkte aufgeschreckt und die Renditen nach oben geschickt. Im Bereich der zehnjährigen US-Staatsanleihen stieg die Rendite im November um 56 Basispunkte, was den größten Anstieg seit der Finanzkrise darstellt. Noch im Juli rentierten zehnjährige Treasuries auf einem Allzeit-Tief von 1,35 Prozent, per Ende November aber bereits auf 2,36 Prozent. In den letzten Tagen haben sich die Anstiege aber schon verlangsamt, einige Experten betrachten die Bewegung bereits als überzogen. Immerhin ist noch lange nicht klar, wie viele von seinen Vorhaben Trump durchbringen wird. Und noch etwas: obwohl die US Renditen zuletzt gestiegen sind, sind sie z. B. im zehnjährigen Bereich trotzdem erst halb so hoch wie im Jahr 2007!

monika.rosen@unicreditgroup.at,
Mag. Monika Rosen,
Chefanalystin, Bank Austria Private Banking
Twitter: @Monika_Rosen