2800 Punkte als Ziel

Markt / 19.12.2016 • 22:37 Uhr

Aktien weiter attraktiv, Aufholpotenzial für Wiener Börse im kommenden Jahr.

Wien. (VN) Aktien sind für die Experten der Erste Group angesichts des Niedrigzinsumfeldes weiterhin attraktiv. Risiken werden zwar gesehen, angesichts der niedrigen Zinsen werden aber bei Aktien höhere Erträge erwartet, wenn auch nicht mehr so stark wie vorher. Der Spread zwischen Aktien und 10-Jährigen Staatsanleihen falle weiter zugunsten der Aktien und attraktiv aus. Zyklische Aktien würden seit Herbst wegen guter Konjunkturaussichten und steigender Renditen wieder verstärkt nachgefragt. Auch Bankentitel als klassische Zykliker werden mit Aufholpotenzial gesehen. An der Wiener Börse sind die Top-Picks bei den zyklischen Werten RBI und Andritz. Kaufempfehlungen bei den ebenfalls zyklischen Bauwerten gibt es für Porr und Palfinger. In Hinblick auf Bewertung und Dividende werden s Immo und CA Immo als Immobilienaktien mit Aufholpotenzial gesehen, UNIQA und Post als Dividendentitel mit beschränktem Kurspotenzial.

Für die Wiener Börse wird auch im kommenden Jahr Aufholpotenzial gesehen, allerdings moderater. Der ATX wird Ende 2017 bei 2800 Punkten erwartet. Es wird aber weiter mit Volatilitäten gerechnet. So könnte es etwa wegen Wahlen in Europa unterjährig zu Irritationsphasen kommen, so Erste-Chefanalyst Friedrich Mostböck. 2016 sei der Wiener Leitindex klarer internationale Outperformer gewesen und liege um 9,6 Prozent über dem Vorjahr, inklusive Dividenden seien es sogar mehr.

Das globale Umfeld sei im von politischen Fehleinschätzungen geprägt gewesen, so Mostböck unter Verweis auf Brexit, Trump-Wahlsieg und Italien-Referendum. Die Aktienmärkte hätten sich zumeist positiv entwickelt, auch Gold habe gut performed. Die Wahl von Trump habe eine Marktkorrektur ausgelöst, man werde sehen, wie sein Kurs tatsächlich wird. Das Programm erhöhe auch die Inflationsrisiken, die Staatsverschuldung und die Wahrscheinlichkeit für steigende US-Leitzinsen.

Die Region Mittel- und Osteuropa sei politischen Risiken in relativ geringerem Ausmaß ausgesetzt und könnte Marktturbulenzen abfedern. Für 2017 wird für die CEE-Länder Kroatien, Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei und Slowenien im Durchschnitt 3 Prozent Wachstum erwartet.

2016 war an den Finanzmärkten von Fehleinschätzungen zu politischen Ereignissen geprägt.

Fritz Mostböck