Mahle König frisiert den Unternehmensmotor

Markt / 20.12.2016 • 19:41 Uhr
Hightech für die Steigerung der Performance: Eine neue Fräsmaschine von DMG Mori. Foto: VN/Paulitsch
Hightech für die Steigerung der Performance: Eine neue Fräsmaschine von DMG Mori. Foto: VN/Paulitsch

Mahle König nimmt wieder Fahrt auf. Mit „König 2020“ soll das Betriebstempo weiter erhöht werden.

Rankweil. (VN-sca) Die Eisenring-Gießerei ist bei Mahle König in Rankweil bald Vergangenheit. Sie rentiert einfach nicht. Die Ringe können anderswo, nämlich in Indien, günstiger produziert werden. Dafür erhalten sie ein Finish in höchster Qualität (die VN berichteten) in Rankweil. Die Schließung der Gießerei ist nur eine Maßnahme, die den Industriebetrieb fit für die nächsten Jahre machen soll. Unter dem Titel „König 2020“ startet das Unternehmen, das Motorkomponenten für Verbrennungsmotoren produziert und weltweit tätig ist, einen Prozess, um sich für die Zukunft zu rüsten.

7 Millionen für neue Maschinen

Die Maßnahmen umfassen nicht nur Investitionen in die Infrastruktur, sondern greifen auch ins Personalmanagement ein und beeinhalten die Überprüfung und Optimierung aller Prozesse im Unternehmen, so Geschäftsführer Thomas Fessl gegenüber den VN. Er sei deshalb optimistisch, dass die Firma ab nächstem Jahr wieder schwarze Zahlen schreibe, nachdem heuer noch ein kleines Minus in den Geschäftsbüchern stehen wird. „Wir konzentrieren uns auf unsere Kernkompetenzen, erläutert Fessl, der seit zwei Jahren die Geschäfte des Unternehmens führt, das heuer seinen 70sten Geburtstag feiert.

In den Maschinenpark investiert Mahle König 7 Millionen Euro. Drei neue Hochleistungsfräs- und Bohrmaschinen, Messgeräte und eine Drehbank sind unter anderem angeschafft worden, auch in die Umwelttechnik wurde wieder investiert. „Wir unterschreiten die Grenzwerte deutlich. Es ist uns wichtig, dass auch die Lebensqualität unserer Nachbarn gewahrt wird.“ Die durch „König 2020“ ausgelöste Dynamik nutzt der Vertrieb auch zur Aquise neuer Kunden, die schon in nächster Zukunft auf der Referenzliste zu finden sein werden, so Fessl. Der Prozess werde von den Eigentümern wie von den Mitarbeitern mitgetragen. „Das ist für den Erfolg der Strategie natürlich sehr wichtig“, blickt Fessl in die Zukunft. Außen vor lässt er momentan noch das Thema E-Mobilität, „wiewohl wir uns schon jetzt Gedanken machen“. Experten gehen allerdings davon aus, dass zuerst die Automobilindustrie vorlegen muss. Erst wenn die Autos mit Strom fahren, würde man sich in weiteren Bereichen wie Motorrädern oder Baumaschinen dem Thema zuwenden.

Das Rankweiler Industrieunternehmen stellt Kolben und Kolbenringe, Zylinder und Zylinderköpfe, Motorbaugruppen für Zwei- und Viertaktmotoren sowie für Diesel- und Gasmotoren her. Diese werden zu 80 Prozent in Motoren für die Freizeitbranche verbaut, beispielsweise für Motorräder, Quads und Bootsmotoren, zirka 20 Prozent werden im Industriebereich verbaut.

375 Mitarbeiter

Das Unternehmen gehört zu 50 Prozent dem deutschen Automobilzulieferer Mahle. 42,5 Prozent halten die König Privatstiftung beziehungsweise die König Verwaltungs GmbH & Co KG und 7,5 Prozent entfallen auf die MMC Mundorff Management Consulting GmbH. Mahle König beschäftigt in Rankweil 375 Mitarbeiter, davon 25 Lehrlinge.

Eigentümer und Mitarbeiter stehen hinter der Strategie.

CEO Thomas Fessl