Henn gab auch 2016 Vollgas

Markt / 06.01.2017 • 22:30 Uhr
Innovation wird großgeschrieben. Sechs Prozent des Henn-Umsatzes fließen in die Entwicklung. Foto: Schroll
Innovation wird großgeschrieben. Sechs Prozent des Henn-Umsatzes fließen in die Entwicklung. Foto: Schroll

Automotive-Zulieferer Henn verzeichnete 2016 überproportionales Wachstum.

Dornbirn. (VN-sca) Viele aufmerksame Zeitgenossen vermuten, dass das Amt eines Industriellenpräsidenten ein Fulltime-Job ist, so oft war und ist Martin Ohneberg in der Öffentlichkeit präsent. Ist es nicht: Ohneberg muss auch noch ein Unternehmen führen und dabei wird er, der mit seiner Meinung zur Wirtschaftspolitik nicht hinter dem Berg hält, genau beobachtet. Im gerade zu Ende gegangenen Jahr 2016 ist dem ehemaligen Tennis-As das Doppelspiel gut gelungen, wie die Zahlen seines Unternehmens, des Dornbirner Automotive-Zulieferers Henn, zeigen.

Personalstand verdoppelt

Sowohl in Europa als auch in den USA und Asien hat Henn zugelegt. Der Umsatz konnte gegenüber 2016 um neun Prozent auf 50,4 Mill. Euro gesteigert werden, die Exportquote liegt bei 99 Prozent. Insgesamt ist Henn in den letzten fünf Jahren seit der Übernahme des Unternehmens durch Ohneberg und sein Team im Schnitt um knapp 15 Prozent pro Jahr gewachsen, die Mitarbeiterzahl wurde in dieser Zeit mehr als verdoppelt. Für 2017 erwartet das Unternehmen ein Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich.

Henn setzt auf die nachhaltige Entwicklung und Vermarktung von Schnellkupplungen für Leitungs- und Rohrverbindungen. Mit dieser Technologie werden konventionelle Verbindungstechnologien wie Schraubgewinde- oder Federbandschellen ersetzt. Ein wachsendes Anwendungsgebiet ist der Einsatz bei hohen technischen Anforderungen, für die konventionelle Verbindungen nicht ausreichen.

Hohes Niveau gehalten

Insgesamt konnte die Firma, die im Gewerbepark Steinebach gerade die Produktion ausbaut, mit dem Hauptprodukt „Ladeluft HC Schnellkupplung“ ein Wachstum von 10,4 Prozent erzielen, was einem Umsatz von 37 Mio Euro entspricht. Mit 29 verkauften Verpressmaschinen im Jahr 2016 (insgesamt 260) konnte Henn das hohe Niveau in diesem Bereich halten. Damit ermöglicht der Dornbirner Nischenplayer auf drei Kontinenten in 21 Ländern eine Vor-Ort-Verpressung der Schnellkupplungen auf die verschiedenen Schläuche und Leitungen.

Neue Produkte

Henn hat 2016 auch die Serienfertigung einer neu entwickelten Schnellkupplung für Kühlwasser gestartet. Im vergangenen Jahr konnten bereits 1,3 Millionen dieser Schnellkupplungen verkauft werden. Mit dem „HC.resonator“, einem Schalldämpfer für den Ladekreiskauf, wurde ein weiteres Neuprodukt auf den Markt gebracht. Erste Serienlieferungen konnten, so Ohneberg gegenüber den VN, bereits 2016 getätigt werden. Rund drei Mill. Euro oder sechs Prozent des Umsatzes seien im Vorjahr in Forschung und Entwicklung investiert worden, drei neue Patente wurden eingetragen und drei weitere angemeldet. Den Kreis seiner Kunden konnte das Unternehmen auf inzwischen 36 Automobilproduzenten ausbauen. Unter anderem vertrauen Mercedes, BMW, Porsche, Renault, Nissan, GM, Hyundai, Chrysler, Fiat, Jaguar, Volvo und Dacia auf die Schnellkupplungen aus Vorarlberg.

Henn Fakten

» Umsatz 2016: 50,4 Mill. Euro
(+9 % gegenüber Vorjahr)

» Exportquote: 99%

» Personalstand 2016:
62 Mitarbeiter (Vorjahr: 57)

» Investition 2016: 7,5 Mill. Euro

Schlüsselkennzahlen für 2021:

Umsatzziel: 103 Mill. Euro

Personalstand bis Ende 2021: 86 Mitarbeiter

Investitionen bis 2021: 25 Mill. Euro