Zortström sorgt für kühlen Kopf bei Bankern

Zortström-Anlagen waren auch im vergangenen Jahr europaweit gefragt.
Hohenems. (VN-sca) Als der Hohenemser Unternehmer Rembert Zortea vor Kurzem im Frankfurter Eurotower vorstellig wurde, um nachzusehen, ob seine Zortström-Anlage im 38. Stockwerk des Gebäudes richtig funktioniert, stand er vor verschlossenen Türen. „Ich musste ein Führungszeugnis vorlegen“, berichtet der inzwischen 81-Jährige. Umso erfreulicher verlief dann der Kontrollbesuch. „Seit dem Einbau der Zortström-Anlage haben wir keine Hydraulikprobleme mehr. Früher musste immer an den Ventilen gedreht werden. Jetzt erfolgen nur noch Kontrollgänge“, so Joachim Kränkel, zuständig für die Technikbeaufsichtigung im 40-Geschoß-Turm, in welchem seit vergangenem Jahr die Europäische Bankenaufsicht residiert.
Der Auftrag, der vom Hanauer Ingenieursbüro Waldemar Paulus, VDI und Partner, an die Hohenemser Energiefachleute vergeben wurde, ist ganz nach dem Geschmack von Rembert Zortea und Christian Zortea-Soshko. Denn im Normalfall sind die Energie- und Klimazentralen im Keller untergebracht, im Banker-Turm sind sie im 38. Stock angesiedelt. „Wir mussten eine Hydrauliklösung finden, denn „statt nach oben muss hier das Wasser nach unten gedrückt werden“, beschreibt Zortea die Herausforderung bei diesem Auftrag. Die Zortström-Technologie sorgt dafür, dass Wärme und Kälte zur richtigen Zeit mit der richtigen Temperatur in der richtigen Menge und
den geringsten Transportkosten am richtigen Ort ankommen.
Rund 400 Mal orderten 2016 Kunden aus allen Bereichen Zortström-Anlagen. Sie gibt es in fast allen großen Banken in Frankfurt. BMW und VW vertrauen darauf, aber auch Krankenhäuser, Energiekonzerne, Hotels und sogar Schiffe wie das Traditionsschiff Typ Frieden setzen auf die Kälte- und Wärmeverteiler aus Vorarlberg. Das geschieht nicht nur, um für die Menschen ein angenehmes Klima zu schaffen, sondern um zu gewährleisten, dass Computer keinen Kollaps erleiden. Die Technik ist zuverlässig. Auch die Energieeinsparung ist ein Argument, sie beträgt bis zu 70 Prozent.
Im nächsten Jahr, so Zortea im VN-Gespräch, stehen unter anderem große Projekte in England an, die zusammen mit dem
Röthner Geothermie-Unternehmen Enercret realisiert werden. Zortea arbeitet mit Ingenieurbüros weltweit zusammen, die Planung erfolgt im eigenen Haus, der Bau der Anlagen in Zusammenarbeit mit Vorarlberger Partnerunternehmen wie den Diem Werken. Ausgeführt werden die Anlagen von Installationsbetrieben vor Ort.

Zortea Fakten
» Gründung: 1963 als Installationsbetrieb.
» Produkt/Innovation: Zortström Energienutzungsbündel (Bündelung und Verteilung von Wärme und Kälte). Über 5000 Anlagen in Betrieb genommen.
» Patente: 26
» Export: über 90 Prozent in alle Welt, Hauptmarkt Deutschland
» Mitarbeiter: 7
» Zusammenarbeit mit Vorarlberger Produzenten, z. B. Diem Werke