Lernen in innovativem Berufsumfeld

Markt / 10.03.2017 • 14:22 Uhr
Dominik Sprung: „Wir spüren, dass unsere Lehrlinge bei uns das Miteinander und den familiären Umgang schätzen; bei einer umfassenden und fundierten Ausbildung ein klarer Vorteil, den wir als Familienunternehmen bieten.“  foto: vn/steurer

Die Firma Alge Electronic bildet seit 40 Jahren junge Menschen mit Erfolg aus.

lustenau. „Karrieren im herzlichen Umfeld von Familienbetrieben gedeihen dann am besten, wenn die Werte von Lehrling und Unternehmen zusammenpassen.“

Seit über 40 Jahren bildet das Unternehmen Lehrlinge zu Elektrotechnikern aus. Sie selbst übernehmen diese Aufgabe seit zehn Jahren. Wie leicht fällt Ihnen Ihre Aufgabe?

sprung: Das hängt viel von der einzelnen Person ab. Als Lehrlingsausbilder muss ich auf jeden Typ individuell eingehen. Manche Lehrlinge brauchen in einem jungen Alter noch etwas länger, um sich zu öffnen.

Wann harmoniert das Verhältnis Ausbilder/Lehrling?

sprung: Dazu gehört gegenseitiges Feedback und ein regelmäßiger Austausch. Es ist wichtig, Schwierigkeiten anzusprechen und nicht unter den Teppich zu kehren. Ein solides Fachwissen als Ausbilder ist zentral. Gleichzeitig möchte ich mit unseren Lehrlingen eine Mischung aus Respekt und Freundschaft erreichen. Sie sollen und dürfen keine Angst vor Fehlern und Fragen haben. Geduld ist ein sehr wichtiger Punkt, da es doch eine sehr technische und komplexe Ausbildung ist.

Wie finden Sie Ihre idealen Lehrlinge?

sprung: Wir verstellen uns nicht und sind so, wie wir sind – so hat jeder die Möglichkeit herauszufinden, ob wir auch wirklich zusammenpassen, etwa bei Schnuppertagen. Der Kontakt entsteht häufig über private Empfehlungen sowie Lehrlingsmessen und -börsen. Bei uns sind auch Jugendliche, die sich zuerst für eine HTL entschieden und dann herausgefunden haben, dass sie doch direkt ins Berufsleben einsteigen wollen, willkommen.

Wie soll der Top-Lehrling ticken?

sprung: Er sollte über technisches Interesse, mathematisches und logisches Verständnis verfügen. Wir Elektroniker sind im positiven Sinne „Nerds“: Wer sich also schon früh mit Relais und Widerständen befasst oder seinen PC auseinandernimmt, während andere das noch „uncool“ finden, hat vermutlich das Zeug zum Elektroniker oder zur Elektronikerin. Allgemein wäre es schön, wenn sich Mädchen vermehrt in diesen Bereich trauen würden.

Welche Philosophie sollen sie mittragen?

sprung: Kundenorientierung, Handschlagqualität und familiärer Umgang sind zentrale Themen. Als Familienunternehmen pflegen wir
ein ehrliches Miteinander und sind sehr qualitätsfokussiert.

Ansprüche an den Arbeitgeber steigen. Welche Erfahrungen haben Sie diesbezüglich gemacht?

sprung: Die, dass weniger junge Menschen auf Lehrstellensuche sind und sie deshalb sehr genau überlegen, an welches Unternehmen sie sich binden.

Wie funktioniert Ihre Mitarbeiterbindung?

sprung: Ein „Sinn“ ist wichtig, und jeder muss seinen Beitrag zum Erfolg nachverfolgen können. Wir haben deshalb einen KIP („kontinuierlichen Ideen-Prozess“), bei dem Ideen geschätzt und honoriert werden. Jeder hilft jedem, das Miteinander steht im Vordergrund. Dass das funktioniert zeigt sich daran, dass ein Fünftel unserer
Mitarbeiter auch die Lehrausbildung bei uns absolviert hat.“

Warum sind Sie ein Ausgezeichneter Lehrbetrieb?

sprung: Wir fragen uns, wie wir selbst gerne ausgebildet werden würden und welche Art von künftigem Mitarbeiter am besten zum Unternehmenserfolg beiträgt. Die Schnittmenge daraus ist unsere Lehrausbildung. Davon abgesehen haben wir lernbereite und aufgeschlossene Lehrlinge, die auch schulisch (mit Auszeichnung) und beruflich (Lehrlingsleistungswettbewerb) einen tollen Job machen.

Zur Person

Dominik Sprung

Ausbildung: Elektronikerlehre

Laufbahn: Lehre bei Alge 1996; seitdem im Betrieb. Heute Lehrlingsausbilder und Leiter Prüffeld

Alter: 36 Jahre

Familie: Verlobt

Hobbys: Alles rund um die Technik

Homepage: www.alge.at