Rückstau bei den Privatinsolvenzen

Wien, Feldkirch. (VN-sca) 40 Unternehmen meldeten im ersten Quartal 2017 in Vorarlberg Insolvenz an, exakt gleich viele wie im Vergleichszeitraum 2016. Einen starken Rückgang gab es in den ersten drei Monaten jedoch bei den Privatinsolvenzen. Sie gingen um 22,5 Prozent von 120 auf 93 zurück. Doch die Zahlen verzerren in diesem Fall die Wirklichkeit, denn, das bestätigt Peter Kopf, Leiter der IfS-Schuldenberatung, viele verschuldete Menschen haben zugewartet, ob die Regierung das Privatinsolvenzrecht reformiert und wie sich das auf ihre Situation auswirkt.

Wieder auf Vorjahrsniveau

Kopfs Einschätzung wird auch vom geschäftsführenden Direktor des Alpenländischen Kreditorenverbandes, Hans Musser, geteilt, der den österreichweiten Rückgang der Insolvenzen allein auf diesen Umstand zurückführt. Nun wurde das neue Privatinsolvenzrecht von der Bundesregierung verabschiedet und deshalb gebe es keinen Grund mehr, dass Schuldnerberater Insolvenzanträge zurückhalten, so Musser. „Es ist daher damit zu rechnen, dass sich dieser Rückstau auflöst und wieder die Zahlen des Vorjahrs erreicht werden.“ Die Anzahl der Firmeninsolvenzen ist gegenüber 2016 stagnierend. 16 Anträge wurden in Vorarlberg mangels Masse abgewiesen, zwei weniger als im ersten Quartal 2016. Auch wenn Vorarlberg in der aktuellen Pleitenbilanz vergleichsweise gut abschneidet, die Insolvenz, von der am meisten Mitarbeiter österreichweit, nämlich 241, betroffen sind, wurde in Vorarlberg von der Schuh & Schuh PKTS GmbH (vormals Vögele Shoes) angemeldet. Wie es aussieht (siehe Bericht unten) dürften von diesen 241 Jobs hoffentlich 180 gerettet werden.