Genusszentrum und Leuchtturm für Dornbirn

Die Markthalle Dornbirn bekommt Konturen. Pläne und Möglichkeiten des Projekts.
Dornbirn. Bürgermeisterin Andrea Kaufmann sah sich schon einmal in Rotterdam um, Roland Murauer in zahlreichen anderen Städten. Was beide interessiert, ist klar: Moderne Markthallen, die Kunden anziehen und wirtschaftlich tragfähig sind. Solche, wie Dornbirn gern eine hätte.
Murauer, Geschäftsführer der CIMA Regionalberatungsgesellschaft, deren Daten Basis für die Entwicklung des Einzelhandels im Land Vorarlberg sind, ist derzeit mit der Machbarkeitsstudie für eine Markthalle in Dornbirn beschäftigt, einem Lieblingsprojekt der Bürgermeisterin, wie sie selbst wiederholt bekräftigt. Derzeit sei man in einer dreistufigen Studienanordnung auf Stufe eins und dort im ersten Drittel, beschreibt Murauer den Status des ehrgeizigen Projekts.
Interesse ist groß
In der ersten Phase werden Möglichkeiten und Interesse sondiert, dafür sind Murauer und sein Team in zahlreichen Städten ähnlicher Größe und mit einem ebensolchen Einzugsgebiet auf Recherche. „Auch mit möglichen Interessenten werden Gespräche geführt“, so Murauer. Das Interesse sei durchaus vehement, sagt er. In Phase zwei, so die erste Phase eine Weiterentwicklung des ehrgeizigen Handelsprojekts empfiehlt, ist die Wirtschaftlichkeitsrechnung und die zu klärende Frage, wer die Markthalle denn betreiben soll. In Phase drei steht schließlich die Realisierung der multifunktionalen Markthalle an, gibt Murauer den Fahrplan vor. Diese soll, so der mit der Machbarkeitsstudie beauftragte Handelsforscher, „Leuchtturmcharakter“ haben.
Suche nach Grundstück
Parallel zu Studienautor Murauer ist aber auch die Stadt Dornbirn nicht untätig. Bürgermeisterin Kaufmann besucht nicht nur Markthallen, wo immer sie welche ortet, sie lässt gerade auch die Innenstadt scannen. „Momentan sind wir auf der Suche nach einem geeigneten Standort im Stadtzentrum, sei es auf einem Grundstück oder in einem bestehenden Gebäude.“ Dazu müsse erst einmal mit privaten Grundbesitzern gesprochen werden. Doch Kaufmann ist guter Dinge, was den Fortgang des Projekts betrifft: „Es gibt bereits Ideen“, betont sie.
Im Gegensatz zu den Märkten in den großen europäischen Städten sollen in der Markthalle Dornbirn aber nicht nur Lebensmittel angeboten werden, sondern es soll ein Branchenmix mit Gastronomie entstehen, der für Einheimische, die Besucher aus einem Umkreis von rund 100 Kilometern und Touristen so attraktiv ist, dass sie aus diesem Grund nach Dornbirn kommen und dort dann nicht nur die Markthalle besuchen, sondern auch die Geschäfte der Innenstadt frequentieren. Die sind deutlich attraktiver, als es zuweilen wegen der Diskussionen in der Stadt scheint, so Murauer: „Dornbirn ist ein attraktiver Einkaufsstandort mit guter Infrastruktur. Ich kenne 50 Städte, die sich die Finger lecken würden, wenn sie eine solche Qualität hätten.“ Der Zeithorizont für die Errichtung des Leuchtturms ist bislang nicht definiert.
Wir führen auch Gespräche mit möglichen Mietern, die sind an dem Projekt sehr interessiert.
Roland Murauer, CIMA
