Pilotprojekt Stromify ist der erste Schritt in die Zukunft

Ein Pilotversuch des Innovation Lab lädt Kunden ein, Stromify mitzuentwickeln.
Bregenz. (cro) Stromify heißt das erste Pilotprojekt aus dem Innovation Lab von Illwerke VKW. Die Hauptrolle spielt dabei der Prosumer. Eine Bezeichnung, die die Worte „producer“ (englisch für Hersteller) und „consumer“ (englisch für Verbraucher) vereint. Gemeint ist also jemand, der Strom bezieht, aber auch über seine Photovoltaikanlage auf dem Dach Strom produziert und ins Netz einspeist. Knapp 4500 Photovoltaikanlagen liefern schon in Vorarlberg an die VKW Ökostrom GmbH. Für Illwerke VKW bedeutet das, dass die alte Trennung zwischen Erzeuger und Verbraucher aufbricht und die Grenzen zwischen Produzent und Verbraucher verschwimmen. Doch die Wege, die jetzt gemeinsam beschritten werden, sind neu. Prosumer sind die Christoph Kolumbusse der Gegenwart.
Energiemanager
Stromify hat sich daher zur Aufgabe gemacht, eine Orientierung zu bieten und eine Art Community aus Erzeuger, Verbraucher und Energiedienstleister zu bilden. Die erste Info-Veranstaltung fand bereits am Donnerstag im Bregenz statt. Präsentiert wurde vor rund 80 Interessierten die innovativen technischen Lösungen, die auf der Stromify-Plattform zu finden sind. „Unser Herzstück ist der Energiemanager“, erklärt Thomas Zangerle vom Innovation Lab. „Er macht den Energieverbrauch sichtbar und ermöglicht so einen bewussten Verbrauch des eigenen und des zugekauften Stroms.“ Der Energiemanager verfolgt also die Strategie einer schlauen Nutzung, denn für den zugekauften Strom gilt ein höherer Bezugspreis, verglichen mit dem niedrigeren Einspeisetarif für den gelieferten Strom. Klar, dass deshalb das Interesse im Vordergrund steht, die selbstproduzierte Energie zu nutzen. Doch die Probleme waren bis dato auch naturgegeben. Etwa weil mittags, wenn die Sonne am stärksten scheint, der Strombedarf am geringsten ist und die Energie dadurch „verpufft“. Würde dieser Strom allerdings auf einen Speicher geladen, könnte er beispielsweise abends, wenn der Verbrauch am größten ist, genutzt werden.
„Dafür haben wir zwei Speichertechnologien ausgewählt, wie den Stromify-Batteriespeicher und die virtuelle Speichermöglichkeit im Silvretta-Stausee“, informiert Zangerle. In Kombination mit dem Energiemanager ist es das Ziel, eine bestmögliche Strategie für die Energienutzung in den eigenen vier Wänden zu finden. Da es sich um einen Pilotversuch des Innovation Lab handelt, ist die Zusammenarbeit mit den Kunden ausgesprochen wichtig. „Wir wollen Stromify mit ihnen gemeinsam erarbeiten und auch von ihnen lernen“, so Zangerle. Im Zentrum steht die Frage: Wo liegen die Bedürfnisse, die der Energiemanager erfüllen soll? Die Einladung, als Pionier dabei zu sein, ist bereits ausgesprochen. Wer interessiert ist, findet weitere Informationen auf www.stromify.at.
Unser zentrales Herzstück ist der Energiemanager.
Thomas Zangerle
Pilotprojekt Stromify
Stromify-Batterie
Sie ermöglicht das Maximum an Eigennutzung. Die Kapazität wird individuell auf die Photovoltaikanlage und auf den Bedarf des Nutzers berechnet. Die Batterie wird gekauft. Wichtig ist deshalb im Vorfeld, Lebensdauer, Investitionskosten, Wirkungsgrad und die maximale Stromspeicherkapazität zu vergleichen.
Stromify Silvretta-Speicher
Der überschüssige Anteil an Strom aus der Photovoltaikanlage wird im gemieteten Stauseeanteil virtuell gespeichert. Der Strom kann immer mehrkostenfrei aus dem Speicher zurückbezogen werden. Der virtuelle Speicheranteil wird monatlich abgerechnet und ist jederzeit kündbar.
Energiemanager
Der Stromify Energiemanager ist die Steuerungszentrale des kleinen privaten Kraftwerks in den eigenen vier Wänden, der intelligent Photovoltaik-anlage, Wärmepumpe, Speicher etc. über das Smartphone oder den PC steuert. Das Ziel ist die optimale Nutzung der Energie.