„Unsere Absicherung für die Zukunft“

Blum mit 53 Neuanmeldungen auf Platz drei der fleißigsten Patentanmelder Österreichs.
Höchst. Seit 1960 das erste Patent der Julius Blum GmbH angemeldet wurde, folgten über 4000 weitere Patente, Gebrauchsmuster, Designs und Marken. Aktuell hält der führende Hersteller von Beschlägen rund 2500 aktive Schutztitel. Jährlich sind das über 50 Neuanmeldungen beim Österreichischen Patentamt, woraus dann zwischen 250 bis 350 nationale Anmeldungen in Ländern wie Deutschland, USA und China folgen. Die hohe Frequenz entstammt einer auf mittlerweile 180 Mitarbeiter gewachsenen Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die sich kontinuierlich mit Produktneuheiten in den drei Geschäftsfeldern Klappen-, Scharnier- und Auszugssysteme befasst. So entstehen weltweite Industriestandards im Möbelbau.
Klar strukturierte Prozesse
Hand in Hand mit den F&E-Aktivitäten ist der Schutzrechtsprozess im Unternehmen klar organisiert. „Wir führen eine interne Patentdatenbank, die unsere Entwickler mit innovativen Ideen befüllen. Ist eine Idee neu und anmeldewürdig, wird in der monatlichen Patentinformationssitzung mit unserer Geschäftsführung über entsprechende Schutzrechtsanmeldungen entschieden“, erklärt Harald Sutterlütti, Leiter der Schutzrechtsabteilung. Gemeinsam mit Jürgen Wilke sorgt er für den adäquaten Schutz der Blum-Innovationen. „Bis ein Patent samt aller Auslandsanmeldungen erteilt ist, vergehen fünf bis zehn Jahre“, so Sutterlütti. Das Schutzrechtswesen sei deshalb nicht als kurzfristige Unternehmensmaßnahme zu betrachten. „Mit der Anmeldung alleine ist es nicht getan. Das Schutzrechtsmonitoring, die Mitbewerberbeobachtung und das Einschreiten bei Patentverletzungen sind langwierige und gut zu strukturierende Prozesse.“ Seit Blum-Bestehen wird eng mit derselben Patentanwaltskanzlei kooperiert. „Um eine gute Patentschrift zu formulieren, ist es notwendig, mit der Technologie und den jeweiligen Fachbegriffen vertraut zu sein.“
Techniker Sutterlütti wechselte vor knapp 15 Jahren von der Entwicklung in das Patentwesen bei Blum. In die Materie arbeitete er sich durch Weiterbildungen im Patent- und Lizenzmanagement und die fachliche Unterstützung des Patentanwalts ein. „Die Aufgabe ist vielseitig, äußerst spannend und bei Weitem nicht so trocken, wie es scheint. Es liegt in der Natur der Sache, dass ich immer über das Neueste im Unternehmen informiert bin.“ Dabei kam es schon vor, dass er die eine oder andere Idee „weitergesponnen“ hat, die zu erfolgreichen Produkten führten.
Schutzrechts-Tipps
Das Österreichische Patentamt ist die Zentralbehörde für den gewerblichen Rechtsschutz in Österreich und zählt zu den weltweit besten Recherche- und Prüfzentren für den Schutz Geistigen Eigentums. 200 Experten kümmern sich am Sitz in Wien um die Absicherung von Erfindungen durch Patente, Schutzzertifikate, Gebrauchsmuster und um die Registrierung von Marken und Designs in Österreich. Die WISTO intensiviert derzeit im Rahmen der nationalen IP-Strategie und der neuen Förderung „Patent.Scheck“ die Zusammenarbeit mit dem Patentamt.