„Europäisches Labor des Holzbaus“

Markt / 30.06.2017 • 20:40 Uhr
Sieger in der Kategorie Mehrfamilienhaus: das Reihenhaus der Familie Stephan Grabher in Lustenau   Fotos: Holzbaukunst
Sieger in der Kategorie Mehrfamilienhaus: das Reihenhaus der Familie Stephan Grabher in Lustenau   Fotos: Holzbaukunst

Zum zwölften Mal wurde am Freitagabend in Wolfurt der Vorarlberger Holzbaupreis verliehen.

Wolfurt. (VN-sca) Vor zwanzig Jahren war noch vieles anders im Vorarlberger Holzbau, statt gemeinsam an einem Strang zu ziehen, kämpfte jeder  für sich allein. Doch der erste Holzbaupreis, der damals von der neu gegründeten Interessengemeinschaft „Vorarlberger Holzbaukunst“ verliehen wurde, erwies sich als Turbo für die gesamte Branche, ja für die gesamte Wertschöpfungskette, die mit dem Baustoff Holz zu tun hat. „Der Großteil der Beachtung, die Vorarlberger Architektur international erfährt, ist dem Holzbau zu verdanken“, stellen denn auch die Juroren des heurigen Preises, die renommierten Architekten Roland Gnaiger, Marlene Gujan und Tom Lechner, in ihrem Fazit am Freitagabend im Wolfurter Veranstaltungszentrum Cubus fest: „Vorarlberg ist und bleibt ein europäisches Labor des Holzbaus.“

Was die über 450 Gäste aus der Branche, aus Wirtschaft und Politik an diesem Abend besonders freute: Die 134 Einreichungen, so die Jury, zeugen von einem handwerklichen Reifegrad, der kaum noch überbietbar ist. Auch die Symbiose, die Handwerk und Architetur eingegangen sind, sei schwer zu toppen. Die Juroren warnen aber auch vor Entwicklungen, die in die falsche Richtung gehen könnten, etwa „wenn Meisterschaft die Grenze zur sterilen Perfektion übersieht“.

Grund zur Zufriedenheit auch die Bilanz, die der Obmann des Vereins, Herbert Brunner, an diesem Abend zog. Die Auftragsbücher sind voll. Rund 150 Millionen Euro setzten die Vorarlberger Zimmerer im vergangenen Jahr um. Heuer könnten es noch etwas mehr werden, gehe man von der bisherigen Entwicklung aus. Besonders im Bereich Sanierung und Erweiterung bestehender Objekte boomt die Auftragslage, so Brunner.

Der Marktanteil der Holzbauer am Vorarlberger Baumarkt beträgt rund 25 Prozent, im vergangenen Jahr wurden rund 6700 Objekte jeder Größe ausgeführt. Neben der Sanierung sehen die Holzbauer im mehrgeschossigen Wohnbau ein Potenzial und appellieren an die Bauträger, diesen in der Region generierten Werkstoff einzusetzen. Die Jury appellierte in diesem Zusammenhang aber auch an die Bauherrschaften, bei der Bemühung um leistbaren Wohnraum weiterhin auf die hohe Qualität zu achten.

Neun Objekte in den verschiedenen Kategorien erhielten den begehrten Preis, dazu kommt noch eine Reihe von Anerkennungen.

Die Juroren Tom Lechner und Marlene Gujan.
Die Juroren Tom Lechner und Marlene Gujan.
Hermann Atzmüller, Sigi Kohler und Gerhard Sutter.
Hermann Atzmüller, Sigi Kohler und Gerhard Sutter.
Jodok und Waltraud Fetz.
Jodok und Waltraud Fetz.
Holzbaupreis für Sanierung: das Oeconomie-Gebäude Josef Weiss in Dornbirn. 
Holzbaupreis für Sanierung: das Oeconomie-Gebäude Josef Weiss in Dornbirn. 
Preis für ein Holzbauprojekt außer Landes: das Haus A im Schweizer Ort Eschlikon.
Preis für ein Holzbauprojekt außer Landes: das Haus A im Schweizer Ort Eschlikon.
Herbert Brunner, Judith Eckmayer und Matthias Ammann.
Herbert Brunner, Judith Eckmayer und Matthias Ammann.
Wilfried Hopfner und Siegfried Fritz.
Wilfried Hopfner und Siegfried Fritz.
Thomas Heiseler, Chantal Stuchly und Edelbert Heiseler.
Thomas Heiseler, Chantal Stuchly und Edelbert Heiseler.
Thomas und Gabriele Schierle mit Marina Hämmerle.
Thomas und Gabriele Schierle mit Marina Hämmerle.
Katja Hojs und Cindy Gaspar.Fotos: Franc
Katja Hojs und Cindy Gaspar.
Fotos: Franc
Joachim Leissing, Marco Hartmann und Thomas Marte.
Joachim Leissing, Marco Hartmann und Thomas Marte.

Alle Einreichungen und Preisträger in der Beilage „Vorarlberger Holzbaupreis 2017“