Netz für faire Ökonomie

Markt / 14.07.2017 • 19:41 Uhr
Allmenda-Vorstand Gernot Jochum-Müller (3. v. l.) mit dem engagierten Allmenda-Social-Business-Team.Foto: allmenda
Allmenda-Vorstand Gernot Jochum-Müller (3. v. l.) mit dem engagierten Allmenda-Social-Business-Team.Foto: allmenda

Allmenda ist ein Social-Business-Netzwerk, bei dem es um Sinn stiftenden Geld-Einsatz geht.

Dornbirn. Sinnvoller und nützlicher Einsatz von Geld steht selbstredend für Menschenrechte, Natur- und Klimaschutz. „Ich bin seit 20 Jahren als Organisationsentwickler tätig und begleite Firmen und NPOs in ihren Entwicklungsprozessen. Schwerpunkt ist Führen und Entscheiden in Organisationen“, beschreibt Allmenda-Vorstand Gernot Jochum-Müller seinen beruflichen Werdegang, der ihn zum Social Business geführt hat. „Die Allmenda Social Business eG entstand 2007 aus dem Verein Talente Vorarlberg – Netzwerk für faire Ökonomie. Zahlreiche Projekte mit ihren Haftungs- und Budgetfragen wurden gebündelt. Da geht es um Regionalwährungen wie in Langenegg oder den V-Taler, um die Bürgerkraftwerke und Marktmöglichkeiten – den Sinn stiftenden Einsatz von Geld. Geld bestimmt mit seinen Wirkungen alle Lebenszusammenhänge“, erläutert Jochum-Müller das Bestreben, Ökonomie, Ökologie und Soziologie in Harmonie zu bringen.

Initiativen und Projekte

Dorf- und Regionalwährungen werden in Langenegg, und der V-Taler im ganzen Land verwendet. „Mit den sechs bisher realisierten Bürgerkraftwerken können jetzt schon 50 Haushalte versorgt werden“, macht Jochum-Müller auf bereits realisierte Projekte aufmerksam. „In Götzis betreibt eine Gruppe ein Gartenprojekt. Wir sind als Genossenschaft der Träger des Projektes. Beim EU-geförderten Projekt ,Probier amol‘ konnten wir durch unser Netzwerk zahlreiche Experimente ermöglichen. Ziel war es, CO2-neutrale Kosten und CO2 in der Mobilität einzusparen. Wir waren da gemeinsam mit Energieinstitut, Ökologie Institut und FH Vorarlberg in einer Projektpartnerschaft. Aktuell ist das Projekt TalenteMobil gemeinsam mit dem ÖAMTC, und für die Zukunft wird an einem Einkaufspool für Elektroautos gearbeitet. Gartenprojekte, Foodcoops: gemeinsames Finanzieren findet heute eine große Ausbreitung in Form von Crowdfunding“, informiert Jochum-Müller. „Beim V-Taler machen mehr als 200 Betriebe mit und es zirkulieren über 150.000 V-Taler im Ländle. Die Leute schätzen das gemeinsame Achten auf die Region.“

„Wir investieren miteinander in nachhaltige Projekte, und die Erträge werden re­investiert. Unsere Aktivitäten passen nur selten in ein Förderschema. Alle unsere Projekte bauen auf Kooperation auf“, sagt Jochum-Müller. „Wirtschaft hier mit unseren Ressourcen, Kooperation und Energiezukunft sind für uns mehr als Schlagworte. Wir engagieren uns für zukunftsfähige Lösungen in solidarischer Achtsamkeit.“ Ein Marktplatz für regionale Produzenten soll jetzt nach Dornbirn kommen. „Ziel ist es, dieses Geschäftsmodell auch in Vorarlberg zu etablieren. Viele kleine Produzenten schließen sich zusammen und werden sicht- und erreichbar. Mit diesem Modell können wir ein Geschäft ganzjährig betreiben. So ein regionaler Marktplatz spart Fahrwege ein. Aktuell suchen wir noch Produzenten von Schmankerln, Besonderem und Kreativem.“

Zur Person

Gernot Jochum-Müller

Geboren: 1970

Wohnort: Dornbirn

Ausbildung/Beruf: Betriebselektriker, Dipl. Sozialarbeiter, Organisationsentwickler

Ehrenamt/Engagement: Talente Vorarlberg und ALLMENDA Social Business

Familie: verheiratet, drei Töchter
8, 12, und 18 Jahre

Hobbys: Für Sport bleibt noch Zeit

Lebensmotto: An ihren Taten werdet ihr sie erkennen

www.allmenda.com
www.talente.cc
www.zeitpolster.com
www.jochum-mueller.at