Viele offene Baustellen in der Dornbirner City

Markthalle bewegt die Gemüter. Doch das ist nicht das einzige Thema, das polarisiert.
Dornbirn. Mit ihrer Vision einer Markthalle sorgte Dornbirns Bürgermeisterin Andrea Kaufmann im vergangenen Jahr für Aufsehen – und für anhaltende Diskussionen. Eine Vision ist aber zahlreichen Innenstadt-Kaufleuten und Bewohnern nicht genug. Sie sehen viele Baustellen, die zuvor noch fertiggestellt werden sollten. „Und wo sollen die Leute parken, die die Markthalle besuchen? Wir haben jetzt schon zu wenig Parkplätze“, schimpft etwa ein Modehändler, der nicht genannt werden will. Nur ein Thema, aber der Reihe nach:
Markthalle: Eine Machbarkeitsstudie ist in Arbeit – angekündigt war sie für den Frühsommer. Noch ist die von der CIMA durchgeführte Studie allerdings nicht fertig. „Ich rechne damit, dass sie Ende Juli, Anfang August eintrifft“, so der Dornbirner Vizebürgermeister Martin Ruepp, in der Stadtregierung für die Themen Stadtentwicklung und Stadtplanung zuständig. Vorher könne man nichts sagen. Für einen Marktplatz-Händler – auffallend ist, dass viele Auskunftspersonen nicht namentlich genannt werden wollen – „eine Schwärmerei der Bürgermeisterin ohne realistischen Hintergrund“. Inside-Obmann Rudi Präg könnte sich zumindest einen anderen Namen vorstellen: „Vielleicht sollte man das Gebäude Genusshalle nennen.“ Klar ist allen: Am Wochenmarkt soll nicht gerüttelt werden. Zum Standort: Aus dem Rennen ist die Stadthalle, auch das Grundstück hinter der Sparkasse steht nicht zur Verfügung. Dort will der Grundstück-Eigentümer ein Geschäfts- und Wohnhaus bauen. Zur Verfügung stehen würden kleine Flächen zwischen Stadtstraße und Museum und – aber das ist nicht ausverhandelt – der Parkplatz an der Schillerstraße.
Schulgasse: Die Arbeiten an der neuen Fußgängerzone laufen auf Hochtouren, doch die Kritik daran reißt nicht ab. Architekt und Immobilienbesitzer Anton Fink: „Da gibt es praktisch keine Geschäfte, aber mit dem Belag aus Steinplatten schafft man Tatsachen und verhindert Änderungen.“ Mit Änderung meint er eine Tiefgarage unter der Schulgasse, die von der Stadt zumindest schon einmal geplant war. „Wir müssten die Unterschriften von 130 Personen einholen, das ist unmöglich“, so Ruepp. Eine unterirdische Verbindung bestehender Garagen kann er sich vorstellen.
Stadtmarkt/PSK: Nochmals Fink, der Ende 2016 aus der Kaufleute-Vereinigung Inside ausgetreten ist: Ihm geht es nun offenbar so wie dem Messepark: Seine Erweiterung des Stadtmarktes wurde vom Gestaltungsbeirat abgeschmettert. „Wir wollen keine neuen Verkaufsflächen schaffen, nur Ergänzungen.“ Er denkt dabei an das gastronomische Angebot oder auch an Wohnungen. Auch die PSK-Ruine wird wohl noch länger das Stadtbild stören. „Die Genehmigung, weiter auf die Vorfläche zu bauen, wurde zurückgezogen, nun müssen wir völlig neu planen – abgesehen von den Kosten, die entstanden sind“, schimpft Fink. Für Ruepp war das Projekt zu groß, zugesagt habe man gar nichts.
Messepark: Bei Inside bröckelt die Ablehnung. Obmann Präg ist für ein konstruktives Miteinander, weitere Vorstandsmitglieder sprechen sich dafür aus, dass der Ausbau genehmigt wird – und zwar in dem vom Betreiber angesuchten Umfang (4700 m2). „Der Messepark gehört zu Dornbirn wie das Amen im Gebet“, versichert Vizebürgermeister Ruepp. Doch er glaubt, dass die von der Stadt vorgeschlagenen 2500 Quadratmeter mehr als ausreichend sind. Die Entscheidung darüber sollte schon bald getroffen werden: im Landhaus in Bregenz.
Messepark gehört zu Dornbirn wie das Amen im Gebet.
Vizebgm. Martin Ruepp