Österreicher sind Spitzenverdiener

Verblüffend: Jahresnettolöhne nur in drei EU-Ländern höher als in Österreich.
Wien, Brüssel. (VN-sca) Verfolgt man die politische Debatte, entsteht zuweilen der Eindruck, dass in Österreich die Löhne zu den niedrigsten im internationalen Vergleich gehören. Besonders in Vorarlberg wird diese „gefühlte Minderzahlung“ noch dadurch verstärkt, dass in den Nachbarländern Liechtenstein und Schweiz, die bekanntlich nicht Mitglieder in der EU sind, deutlich höhere Löhne gezahlt werden, wobei gerne ausgeblendet wird, dass in diesen Ländern auch die Lebenshaltungskosten deutlich höher sind.
Nun hat das Wirtschaftsforschungsinstitut „Agenda Austria“, fußend auf Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) eine Hitparade der Jahresnettolöhne in der Europäischen Union erstellt, die zu einem ganz anderen Ergebnis kommt (siehe Grafik). Der Durchschnittslohn eines ganzjährig in Vollzeit Beschäftigten ist demnach nur in Luxemburg, den Niederlanden und Großbritannien höher als in Österreich. Auch der große Bruder Deutschland hinkt in dieser Berechnung hinterher und folgt mit 33.520 Euro auf Platz fünf im Ranking. Auch Schweden, Dänemark und Frankreich liegen hinter Österreich. Auf dem letzten Platz findet sich das Nachbarland Ungarn mit einem Jahresnettolohn, der rund 20.000 Euro unter dem österreichischen Durchschnittslohn ist: 14.859 Euro. Für sieben EU-Länder sind keine genauen Werte vorhanden, aber sie liegen, so Agenda Austria zu den OECD-Zahlen, „eindeutig hinter Österreich“.