9110 Arbeitssuchende und 3140 offene Stellen

74 Arbeitslose mehr als im Juli 2016. Doch bei den Zahlen muss man genauer hinsehen.
Bregenz. (VN-sca) Eine erfreuliche Serie geht zu Ende. Seit Dezember 2015 ging die Zahl der Arbeitslosen in Vorarlberg nämlich kontinuierlich zurück, im Juni war die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen erstmals wieder leicht höher als im Vorjahrsmonat. „Das überrascht auf den ersten Blick, relativiert sich aber etwas, wenn man die Entwicklung bei den bleibeberechtigten Flüchtlingen betrachtet“, so der Chef des Arbeitsmarktservice im Land, Bernhard Bereuter. Denn durch die verstärkte Betreuung erhöhte sich die Arbeitslosenzahl bei den Asylwerbern innerhalb eines Jahres um 167 bzw. 64,2 Prozent auf insgesamt 427. Ohne Berücksichtigung dieser Gruppe hätte sich die Entwicklung der letzten Monate fortgesetzt, die Arbeitslosigkeit hätte sich gegenüber dem Vorjahr um 93 oder 1,1 Prozent verringert.
Deutlich unter Bundesschnitt
Ende Juni waren beim AMS Vorarlberg 9110 Arbeitslose (4747 Männer und 4363 Frauen) vorgemerkt; im Vergleich zum Vorjahr bedeutete dies einen Anstieg von 74 oder 0,8 Prozent. Die Arbeitslosigkeit bei den Frauen stieg um 64 (+1,5%) stärker als bei den Männern (zehn mehr = +0,2%). Österreichweit verringerten sich die Arbeitslosenstände im selben Zeitraum um 4,4 Prozent (-14.065) auf insgesamt 307.191. Im Gegensatz zu Vorarlberg reduzierte sich auf Bundesebene seit Juli vergangenen Jahres aber auch der Stand an arbeitslos vorgemerkten Flüchtlingen leicht (-1,9%).
Trotzdem lag die Arbeitslosenquote bei uns mit 5,2 Prozent noch immer deutlich unter dem Bundesschnitt von 7,6 Prozent.
Ansonsten stelle sich der heimische Arbeitsmarkt ziemlich unverändert dar, so Bereuter, der Fachkräftemangel hält weiter an. „Die Nachfrage der heimischen Wirtschaft nach Arbeitskräften ist derzeit deutlich höher als in den vorangegangenen Jahren, und für die meisten Jobsuchenden bestehen sehr gute Beschäftigungsmöglichkeiten“, sagt Bereuter. Am Monatsende waren bei den regionalen Geschäftsstellen insgesamt 3140 sofort verfügbare offene Stellen gemeldet: 670 oder 27,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. Weniger Arbeitslose gibt es vor allem im Haupterwerbsalter. Anstiegen ist die Arbeitslosenzahl bei Jugendlichen, was auf die Flüchtlinge zurückzuführen ist. Ein leichtes Plus verzeichneten außerdem wieder die über 50-Jährigen, wobei hier zu berücksichtigen ist, dass sich in dieser Altersgruppe durch die geänderten Einstiegsbedingungen ins Pensionssystem auch die Beschäftigung überdurchschnittlich stark erhöhte.
Vorgemerkte mit gesundheitlichen Einschränkungen haben nach wie vor Probleme bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Rund 30 Prozent aller Arbeitslosen sind davon betroffen, bei den über 50-Jährigen fast die Hälfte. Nach Berufsgruppen betrachtet standen im Vorjahresvergleich den merklichen Rückgängen in den Metallberufen (-41) Anstiege in den Hilfsberufen (+52) gegenüber.
1767 Schulungsteilnehmer
In Vorarlberg nahmen Ende Juli zudem insgesamt 1767 (933 Männer und 834 Frauen) Personen unterschiedliche Schulungsangebote des AMS in Anspruch. Im Vergleich zum Vorjahr reduzierten sich die Schulungsteilnahmen um zehn oder 0,6 Prozent.
Mitarbeiter gesucht
3140 offene Stellen
nach Berufen (auszugsweise):
» Metall- und Elektro: 605
» Tourismus: 374
» Handel: 363
» Büro: 268
» Techniker: 236
» Gesundheit: 108
» Lehrstellen (sofort verfügbar): 106