2,2 Millionen Schilling sind nun Euro

15 Jahre nach Euro-Einführung gibt es noch Schilling-Restbestände in großer Zahl.
Schwarzach. (VN-reh) Vier Tage, vier Städte und 2,2 Millionen Schilling, die in Euro umgetauscht wurden: das ist die Bilanz des Euro-Busses der Oesterreichischen Nationalbank, der diese Woche in Dornbirn, Bregenz, Feldkirch und Bludenz Halt machte. Das tut er übrigens bereits seit 2002, dem Jahr der Euro-Einführung. Die Arbeit für das Team ist in der Zeit aber nicht weniger geworden. Denn seither wurden bei den Bus-Stopps in Vorarlberg insgesamt rund 28,5 Millionen Schilling in Euro umgetauscht. Und der Bedarf ist immer noch klar gegeben. Das zeigt die Tatsache, dass die zwei Prozent aller Schilling-Geldscheine und 56 Prozent aller Schilling-Münzen, die bislang noch nicht umgetauscht wurden, einen Gesamtwert von 8,5 Milliarden Schilling haben. 275 Millionen davon in Vorarlberg.
Die Gründe, wieso noch so viele Menschen Schillinge haben, sind dabei sehr unterschiedlich, wie ein Lokalaugenschein zeigt. Die einen horten aus sentimentalen Gründen Teile der alten Währung. Viele Geldscheine und Münzen finden sich auch versteckt auf Dachböden oder Kleiderschränken wieder. Eine Frau fand diverse Münzen sogar auf ihrem Acker beim Kartoffelstechen. Aber auch Touristen haben Bedarf am Umtausch. So stieß beispielsweise eine Frau aus Brasilien während ihres letzten Heimatbesuchs auf eine beachtliche Summe des alten Zahlungsmittels in einer Schublade ihres Vaters. Oder da war ein Schweizer Münzhändler, der vorbeikam, um drei Kübel voller Ein-Schilling und Zehn-Groschen-Münzen umtauschen zu lassen. Genauso kam ein Schatzsucher vorbei, der regelmäßig mit seinem Metalldetektor in den Bergen auf Schillinge stößt oder ein Mann aus Feldkirch, der in der Garage eine große Bierflasche aus dem Jahre 1902 fand, randvoll gefüllt mit Zehn-Groschen-Münzen.
Frist für zwei Banknoten
Ebenfalls ein Grund für den zahlreichen Besuch beim Euro-Bus ist eine Frist. Denn am 20. April 2018 verlieren die 500-Schilling-Banknote „Otto-Wagner“ und die 1000-Schilling-Banknote „Erwin-Schrödinger“ ihre Gültigkeit. Die Banknoten der letzten Schilling-Serie können zeitlich unbegrenzt umtauscht werden.