Wahlkampfhilfen?

Am 15. Oktober dürfen die Österreicher wieder zur Wahlurne. Hoffen wir, dass der demokratische Klebstoff diesmal lang genug hält, um uns weitere Abstimmungsrunden zu ersparen. Aber im Ernst: Der Wahlkampf läuft und die Parteien überbieten sich in Wohltaten und Versprechen. Nicht ganz zu Unrecht: Österreichs Wirtschaft wächst, die Arbeitslosigkeit sinkt. Damit steigen auch die Steuereinnahmen und die Möglichkeiten. Schade nur, dass so viele der Versprechen wieder einmal einer Entmündigung der Bürgerinnen und Bürger gleichkommen. Denken wir an die Vermögens-, Erbschafts- oder Schenkungssteuer. Faktisch ist diese Forderung eine Enteignung von Betrieben und Familien und kostet Arbeitsplätze in Österreich. Der Vermögenszuwachs von Kapital- und Immobilienvermögen wird bei Vermögensübertragungen bereits besteuert. Weitere Interventionen greifen direkt die Substanz an, sind eine konkrete Gefährdung von Standort und Eigentum.

Diesen Ansinnen möchte ich mit den berühmten „Ten Cannots“ des amerikanischen Motivationsredners William J. H. Boetcker antworten, den – frei übersetzt – „zehn Kannnichts“, die schon Ronald Reagan zitiert hat: Ihr könnt keinen Wohlstand schaffen, indem Ihr jemandem die Sparsamkeit ausredet. Ihr könnt die Schwachen nicht stärken, indem Ihr die Starken schwächt. Ihr könnt den Kleinen nicht helfen, indem Ihr die Großen zu Fall bringt. Ihr könnt denen, die ihren Lebensunterhalt verdienen müssen, nicht helfen, indem Ihr die ruiniert, die sie bezahlen. Ihr könnt den Armen nicht helfen, indem Ihr die Reichen zerstört. Ihr könnt keine gut fundierte Sicherheit mit geborgtem Geld schaffen. Ihr könnt keine Brüderlichkeit vorantreiben, indem Ihr Klassenhass schürt. Ihr könnt keinen Ärger vermeiden, wenn Ihr mehr ausgebt, als Ihr verdient. Ihr könnt nicht Charakter und Mut wecken, wenn Ihr den Menschen Initiative und Unabhängigkeit nehmt. Ihr könnt den Menschen nicht unentwegt helfen, wenn Ihr für sie tut, was sie selber für sich tun könnten und sollten. Unsere Politiker sollten sich das zu Herzen nehmen. Vor und erst recht nach der Wahl!

„Österreichs Wirtschaft wächst, die Arbeitslosigkeit sinkt.“