Politische Störfeuer ohne Wirkung

Dornbirn Die Börsen zeigen sich derzeit ziemlich unbeeindruckt von den politischen Ereignissen, mit denen wir Tag für Tag konfrontiert sind. Ob das Säbelrasseln zwischen den USA und Nordkorea, die Unabhängigkeitsabstimmung in Katalonien, der Vollzug des Brexit und die Wahlen in Deutschland, Österreich und Tschechien – all diese Störfeuer können dem klaren Aufwärtstrend nichts anhaben.
Das Geschehen an den Finanzmärkten ist geprägt von den guten Unternehmenskennzahlen und den ermutigenden Wirtschaftsdaten. Die Indikatoren für das Wachstum, wie etwa die Einkaufsmanagerindizes und die Frühindikatoren der OECD, deuten weiterhin auf ein kräftiges, breit tragendes globales Wirtschaftswachstum hin. Gleichzeitig ist die Inflation in vielen Ländern niedrig. Darüber hinaus bleibt die Geldpolitik der Zentralbanken eine wesentliche Stütze, sprich: die Leitzinsen sind niedrig.
Allerdings reduzieren immer mehr Zentralbanken ihre expansive geldpolitische Haltung. Das hat zwei Gründe: Erstens wird das Wirtschaftswachstum immer selbst tragender. Zweitens deuten die Prognosen auf einen moderaten Anstieg der aktuell zu niedrigen Inflation in Richtung des jeweiligen Zentralbankziels hin. Die wichtigste Zentralbank der Welt, die Fed in den USA, hat den Leitzinssatz bereits vier Mal auf aktuell 1 1/8 Prozent angehoben. Die Aussagen der Fed-Mitglieder sprechen für eine weitere Zinsanhebung im Dezember. Die Europäische Zentralbank wird mit einer hohen Wahrscheinlichkeit am 26. Oktober ankündigen, das Anleiheankaufsprogramm beginnend mit Jänner 2018 schrittweise zurückzufahren. Das allgemeine Umfeld bleibt dennoch günstig für risikobehaftete Wertpapierklassen wie Aktien.
Für die Zeit nach der Wahl am Sonntag sehen die österreichischen Investmentgesellschaften in der Finanzierung der Pensions- und Pflegevorsorge einen der wichtigsten Schwerpunkte. Unbestritten ist, dass die Umlagen-finanzierte erste Säule den Kern der Drei Säulen Lösung (staatlich-betrieblich-privat) darstellt. Doch darüber hinaus müssen die zweite und dritte Säule ausgebaut werden, um den Lebensstandard des Einzelnen im Alter aufrechterhalten zu können.
ines.frei@dornbirn.sparkasse.at, Ines Frei, Veranlagungsspezialistin Sparkasse, www.erste-am.at