Wettstreit um die letzten weißen Flecken

Expansion im Vorarlberger Lebensmittelhandel verlangsamt sich.
Schwarzach, Wien „Lebensmittel online“ sind auch in Vorarlberg angekommen. Der Handelskonzern Rewe testet derzeit die Nachfrage für den Online-Dienst flächendeckend in ganz Österreich. Gerade in kleinen Orten ohne Lebensmittelgeschäft rechnet man sich beim Lebensmittelhändler Chancen aus. Und in Gebieten, in welchen Rewe nicht flächendeckend präsent ist – wie in Vorarlberg.
Das Tempo der Expansion stationärer Geschäfte hat zwar nachgelassen, doch gegenüber dem Vorjahr sind die Flächen der Top-6-Handelsketten im Land um 2100 Quadratmeter auf 107.900 gewachsen (2016: 105.800 qm). Spar Vorarlberg hat ebenso wie die Konkurrenten Sutterlüty und M-Preis neue Märkte im Werden und Pläne im Köcher (die VN berichteten). Auch die zum Rewe-Konzern zählende Supermarkt-Kette Merkur macht sich daran, den in die Jahre gekommenen Markt in Dornbirn auf den neuesten Stand zu bringen. Gab man sich bisher wortkarg zu den Plänen, bestätigte nun Merkur-Vorstand Harald Mießner gegenüber dem Branchendienst „Regal“, dass der Markt in Dornbirn Schwefel „abgerissen und neu gebaut“ wird. Das Bauvorhaben sei in der Projektpipeline für 2018.
70 Prozent der Fläche
Spar dominiert in Vorarlberg haushoch: Alleine die Spar-Märkte haben eine Verkaufsfläche von 34.400 Quadratmetern, dazu kommen Interspar mit 19.900 Quadratmetern und Eurospar mit 16.000 Quadratmetern. Macht zusammen 70.300 Quadratmeter (oder fast 70 Prozent). Die Nummer zwei im Land, die Egger Handelskette Sutterlüty, bespielt aktuell 16.400 Quadratmeter. Diskonter Hofer folgt mit 10.700 und Adeg mit 10.500 Quadratmetern Verkaufsfläche. Weitere Mitbewerber wie Billa und Merkur, die bundesweit ganz vorne liegen, folgen auf den Plätzen, ebenso M-Preis mit bislang drei Märkten im Land.
Wie eine Untersuchung des Marktbeobachtungsunternehmens Regio Data zeigt, hat Spar im Durchschnitt (über alle Betriebstypen) die großzügigsten Märkte mit 744 Quadratmetern Fläche gegenüber den Rewe-Geschäften mit 635. Pro Quadratmeter macht Spar einen Jahresumsatz von 5512 Euro, während Billa, Merkur und Co. 6124 Euro Umsatz generieren. Sutterlüty liegt laut Regio Data deutlich darüber, nämlich bei 6524 Euro pro Quadratmeter, der neue Marktteilnehmer M-Preis bei 5448 Euro. An den Quadratmeter-Umsatz von Discounter Hofer kommt aber keiner der Marktteilnehmer heran – er beträgt 9524 Euro.
Lebensmittelhandel Fakten
107.900 Quadratmeter beträgt die Verkaufsfläche der größten Lebensmittelketten im Land (Spar, Sutterlüty, Hofer, Adeg)
6199 Euro beträgt der durchschnittliche Quadratmeterumsatz des Lebensmittelhandels im Jahr.
586 Quadratmeter Verkaufsfläche hat ein Lebensmittelmarkt in Österreich durchschnittlich.
Quelle: RegioData Research