Aufrüsten für den Winter

Markt / 27.10.2017 • 22:11 Uhr
Fällt ab Mitte November ausreichend Schnee, wäre der Saisonstart geglückt. VN/Hartinger
Fällt ab Mitte November ausreichend Schnee, wäre der Saisonstart geglückt. VN/Hartinger

Letzte Investitionen in Lech-Zürs vor Saisonstart. Buchungsanfragen stimmen optimistisch.

Lech Vergangene Woche fielen in Lech schon die ersten Schneeflocken. Noch ruht der Ort, zumindest was die Gäste anlangt. Dafür sind Handwerker eifrig daran, die letzten Arbeiten zu erledigen. Der große Investitionsboom wie im vergangenen Jahr, als von Hotel- und Liftbetreibern über 120 Millionen Euro investiert wurden, bleibt heuer aber aus. Mit der Skigebietsverbindung Zürs/St. Anton und der Oberlechbahn wurden große Projekte bereits 2016 realisiert. Zudem stand heuer auch kein Hotelneubau an, sondern vielmehr Projekte wie im Hotel Post, das mit neuem Panorama-Speisesaal und Küche aufwartet. Auch hätten speziell 5-Sterne-Hotels heuer in noch luxuriösere Suiten und Apartments investiert, erklären Bürgermeister Ludwig Muxel und Tourismuschef Hermann Fercher im VN-Gespräch. Dazu kämen schöne Renovierungsbeispiele in der 3-Sterne-Kategorie. Insgesamt wurde also mehr in Qualität als in Betten investiert. Die Zahl ist mit rund 8300 im Winter konstant. „Es kommen neue dazu, andere fallen weg. Das hält sich die Waage“, erklärt Muxel.

Im Sommer kommt man auf die Hälfte der Bettenzahl. Die heurige Saison lief gut, wenn auch die Zahl der Nächtigungen im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent auf 146.500 zurückging. Insgesamt lag der Sommer aber im Schnitt der letzten fünf Jahre. „Die Bandbreite im Sommer liegt zwischen 125.000 und 165.000 Nächtigungen. Heuer waren Juni bis August gut, der September nicht. Wir haben nur diese Monate, während andere Gebiete im Mai oder Oktober noch einiges wettmachen können“, so Fercher.

Für den Winter ist man optimistisch. „Bezüglich Buchungsanfragen hören wir Positives, aber es hängt natürlich vom Schnee ab. Der kam im vergangenen Winter erst ab dem 5. Jänner. Dadurch gab es im Dezember auch rund 10.000 Nächtigungen weniger. In Summe kam man in der Wintersaison auf rund 836.000 Nächtigungen, ein Minus von 1,5 Prozent. Was wären also die Zutaten für einen Rekordwinter? Dafür bräuchte man ab dem 30. November, dem frühesten Saisonstart, ausreichend Schnee. Und in Folge eine Mischung aus Feiertagslage und Sonne. Die Witterung in anderen Skigebieten spiele ebenfalls eine Rolle. „Stimmt alles, wären 20.000 bis 30.000 Nächtigungen mehr drin“, so Fercher.

Mit der Skigebietsverbindung ist der Arlberg übrigens das fünftgrößte zusammenhängende Skigebiet der Welt. „Unsere Stärke ist aber nicht nur die Größe“, verdeutlicht Fercher. Vielmehr gehe es in Lech-Zürs auch um Skikultur. Großevents wie in Ischgl habe man bewusst nie forciert. Die Fokussierung auf Familien führe dazu, dass der Altersschnitt der Gäste bei 42 Jahren liegt. Potenzial sehen Muxel und Fercher im Tagungs- und Kulturbereich. Durch den „Skyspace“ von James Turrell habe man gemerkt, wie man dadurch den internationalen Kulturtourismus ankurbeln kann.

„Die Stärke von Lech-Zürs liegt nicht nur in der Größe des Ski­gebiets.“

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