„Mehr statt weniger bauen“

Markt / 22.12.2017 • 17:41 Uhr

Gewerkschaft und SPÖ verteidigen Bedarf an sozialen Wohnungen.

Schwarzach Anfang der Woche warnte die Vorarlberger Bauinnung vor einer Überhitzung des Marktes, vor allem im sozialen Wohnbau. Man müsse den tatsächlichen Bedarf genau erheben, um nicht an diesem vorbei zu bauen. Auch Landesrat Karlheinz Rüdisser stellte Überlegungen an, wegen dieser Entwicklung eventuell Bauprojekte zu verschieben. Von Gewerkschaft und Vorarlbergs Sozialdemokraten kommt dafür heftige Kritik. ÖGB-Landesvorsitzender Norbert Loacker ortet darin eine bedenkliche Weihnachtsbotschaft. „Hunderte Menschen in Vorarlberg warten auf eine günstige Wohnung, weil sie die Mieten bei privaten Wohnungsträgern an die Existenzgrenze drängen. Für diese Menschen sind die Aussagen ein Schlag ins Gesicht.“ Es brauche sogar noch mehr und nicht weniger gemeinnützige Wohnungen. „Weil dadurch auch das Mietpreisniveau insgesamt nachweislich nach unten sinkt.“

SPÖ-Wohnbausprecher Michael Ritsch warnt indes vor einer Kursänderung der Landesregierung. „Zuerst hat man viel zu lange gewartet, bis die Wohnbauoffensive endlich gestartet wurde. Dann wurde sie nur halbherzig umgesetzt. Und jetzt überlegt man gar, sie auszusetzen. Die Landesregierung scheint sich der brenzligen Lage am Wohnungsmarkt nicht bewusst zu sein. Jede nicht gebaute gemeinnützige Wohnung trägt dazu bei, die Mietpreise weiter anzuheizen.“ Auch Ritsch ist überzeugt: In Wirklichkeit müsse man mehr bauen, nicht weniger.