11.000 neue Arbeitsplätze

Markt / 09.01.2018 • 18:47 Uhr
11.000 neue Arbeitsplätze

Wallner spricht sich gegen Verschiebung der Notstandshilfe in die Mindestsicherung aus.

Bregenz „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir in den letzen 35 Jahren jemals eine bessere Ausgangsposition gehabt haben, um im Land Vollbeschäftigung zu erreichen“, ist Landesstatthalter Wirtschaftslandesrat Karlheinz Rüdisser zu Beginn des Jahres 2018 optimistisch. Und auch Landeshauptmann Markus Wallner hat das Ziel heuer vor Augen. Deshalb werden nun alle Hebel in Bewegung gesetzt, um für die derzeit knapp 10.000 Arbeitssuchenden auch Arbeit zu finden. Zumal die Wirtschaft dringend neue Arbeitskräfte braucht, um das Konjunkturhoch, das laut Wirtschaftsforschern zumindest 2018 anhält, zu nutzen.

Angebote für ältere Arbeitslose

Davon lässt man sich auch nicht durch Aktionen wie die Abschaffung der Aktion 20.000 für arbeitslose Menschen über 50 durch die neue Regierung abbringen. Das stellt Wallner bei der Präsentation der Arbeitsmarkt-Schwerpunkte am Dienstag klar. „Wie die Aktion auch heißt“, man werde weiterhin einen von drei Schwerpunkten auf diese Menschen legen. „Die gegebenen Zusagen können wir einhalten, es gibt aber keine neuen mehr“, erläutert der Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice (AMS) Bernhard Bereuter. Befristet ist die nun abgeblasene Unterstützung für die größte Problemgruppe am Arbeitsmarkt mit 30. Juni 2019. Für diese Arbeitssuchenden und weitere Problem­gruppen sind im Jahr 2018
­12,5 Millionen Euro bereitgestellt Insgesamt investieren AMS und Land 2018 zusammen 55,5 Millionen Euro in die verschiedensten Qualifizierungsmaßnahmen: Weitere Maßnahmen, die vom Land allein finanziert werden, sind mit 2,8 Millionen Euro dotiert. Dazu investiert das AMS in seine ausschließlich selbst finanzierten Projekte nochmals 29,3 Millionen Euro. Eine konkrete Maßnahme für die 50 plus-Arbeitssuchenden: Das Arbeitsplatzcoaching mit dem Ziel der Betreuung und Wiedereingliederung sowie der Sicherung des Dienstverhältnisses von Frauen und Männern ab 50 Jahren wird 2018 nochmals aufgestockt – von 260 auf 280 Plätze.

Junge und Flüchtlinge

Neben den älteren Arbeitslosen, die oft auch noch mit zwei weiteren Handicaps – nämlich mit der oft fehlenden Qualifizierung (46,4 Prozent) und gesundheitlichen Einschränkungen – zu kämpfen haben, stehen Ausbildungsmaßnahmen für Jugendliche und für asylberechtigte Flüchtlinge im Fokus der Arbeitsmarkt-Politik. „Raus aus der Mindestsicherung, rein in den Arbeitsmarkt“ formuliert Wallner das Ziel für die Flüchtlinge. Aber zurück zur Vollbeschäftigung: In den vergangenen fünf Jahren ist es gelungen, 11.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Derzeit sind in Vorarlberg so viele Menschen wie noch nie in Lohn und Brot, nämlich 166.000. Die Arbeitslosenrate im Land zählt im Bundesländervergleich mit
5,8 Prozent zu den niedrigsten. Nur Tirol und Salzburg haben ein Zehntelprozent weniger Arbeitslose (je 5,7 Prozent ). VN-sca