Digital baggern und bohren

Liebherr Nenzing konnte Umsatz leicht steigern. Auftragslage für das laufende Jahr gut.
Nenzing Industrie 4.0 und Digitalisierung halten in allen Bereichen Einzug – auch Erdbewegungen, Grundierungsarbeiten und Baggertätigkeiten kommen nicht mehr ohne aus. Und die Geräte, die von Liebherr Nenzing dafür hergestellt werden, können das besonders gut. Unternehmen im Baumaschinenbereich geht es zunehmend darum, nicht nur Produkte, sondern auch Dienstleistungen anzubieten. Fortlaufend wird an Werkzeugen und Lösungen gearbeitet, welche die Prozesse auf der Baustelle erleichtern sollen. Diesen Trend hat Liebherr Nenzing frühzeitig erkannt und in seine Strategie als ganzheitlicher Systemanbieter integriert.
Digital vernetzt
Liebherr bietet der globalen Kundschaft zahlreiche Instrumente zur Planung der für einen Baustelleneinsatz am besten geeigneten Geräte sowie zur Erfassung und Dokumentation wichtiger Maschinendaten. Um diese Daten optimal zu nutzen, werden sie schrittweise digital miteinander vernetzt. Beispiele hierfür sind aktuelle Weiterentwicklungen der Baustellenplanungs-Software (Liebherr Crane Planner 2.0) der Baumaschinen-Simulatoren oder die Einführung automatisierter Positionierungssysteme im Spezialtiefbau.
Das Angebotspaket überzeugt, wie die Zahlen zeigen. Die Liebherr-Werk Nenzing GmbH bilanzierte im Geschäftsjahr 2017 positiv. Mit den im Walgau erzeugten Produkten und Dienstleistungen konnte ein Umsatz von 473,3 Millionen Euro erzielt werden, wie das Unternehmen am Montag bekannt gab. Besonders begehrt waren bei den Kunden im abgelaufenen Geschäftsjahr die Ramm- und Bohrgeräte. Es wurden 16 Prozent mehr geordert als im Jahr 2016. „Durch den Ausbau des Anbaugerätesegments ist Liebherr im Spezialtiefbau immer mehr als Komplettanbieter positioniert“, erklärt dazu Unternehmenssprecher Wolfgang Pfister. „In diesem Segment haben sich vor allem Malaysia, Vietnam oder Indonesien zu starken Wachstumstreibern entwickelt.“
Hydroseilbagger gefragt
Ebenfalls dynamisch entwickelt hat sich der Absatz von Hydroseilbaggern, der um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt hat. Liebherr Nenzing ist dabei der Einstieg in die neuen Marktsegmente Nassbagger und Mining geglückt. Nur die Raupenkrane waren nicht so begehrt. Dies sei auf eine abnehmende Dynamik im stärksten Absatzmarkt Nordamerika zurückzuführen. Pfister: „Dennoch liegen die Absatzzahlen im langjährigen Durchschnitt der vergangenen Jahre.“
Die aktuelle Auftragssituation im Nenzinger Liebherr-Werk deutet auch auf ein positives Geschäftsjahr 2018 hin. „Insgesamt soll ein leicht gesteigertes Umsatzniveau im Vergleich zu 2017 erzielt werden“, so Pfister. VN-sca
Liebherr Nenzing 2017
Umsatz 2017 Liebherr Werk Nenzing GmbH 473,3 Millionen Euro (+1,3 Prozent), Liebherr-MCCtec GmbH 592,8 Millionen Euro (mit Rostock und Sunderland)
Mitarbeiter 1634 in Nenzing, 492 an anderen Standorten, 124 Lehrlinge
Export 99 Prozent
Produktion Nenzing Raupenkrane, Seilbagger sowie Ramm- und Bohrgeräte