Zweites Leben für Batterien

Markt / 12.03.2018 • 19:17 Uhr
Im Batteriespeicher wurden zwei Autobatterien eines Think City verbaut. FHV
Im Batteriespeicher wurden zwei Autobatterien eines Think City verbaut. FHV

Forschungsprojekt an FH Vorarlberg: Stationärer Speicher aus ausgetauschten Fahrzeugbatterien.

Dornbirn In den letzten Jahren ist der Trend zur Elektromobilität verstärkt spürbar geworden. E-Fahrzeuge beinhalten einen Energiespeicher in Form einer Batterie. Diese wird im Normalfall ausgetauscht, sobald ihre Kapazität auf 70–80 Prozent ihrer Ursprungskapazität sinkt. Allerdings heißt das nicht, dass die Batterie funktionsunfähig ist. Es bedeutet lediglich, dass die Reichweite des E-Fahrzeugs deutlich gesunken ist. Derzeit werden die ausgetauschten Batterien einem Recyclingprozess zugeführt. Aus wirtschaftlichen Gründen werden jedoch nur die wertvollsten Stoffe aus den Batterien recycelt. Diese Umstände haben Mitarbeiter der FH Vorarlberg dazu bewegt, einen stationären Speicher aus ausgetauschter E-Fahrzeugbatterien (der Batterietyp war ursprünglich in einem Think City der Vlotte verbaut) zu bauen. Dieser kann dieselben Anforderungen wie ein Pumpspeicherkraftwerk erfüllen – nur eben im kleineren Stil. Werden allerdings viele dieser Speicher aufgebaut, können sie sogar die zur Verfügung stehende Leistung und Energie eines einzelnen Pumpspeicherkraftwerkes überschreiten.

Komplexe Berechnungen

Um einen solchen Speicher effizient betreiben zu können, müssen komplexe Kontrollalgorithmen entwickelt werden, welche die Batterie entsprechend steuern. Bei einem Überangebot an elektrischer Energie wird der Batteriespeicher geladen, bei hoher Nachfrage wird er entladen. Diese Algorithmen werden an der FH Vorarlberg im Rahmen des Josef Ressel Zentrums für angewandtes wissenschaftliches Rechnen in Energie, Finanzwirtschaft und Logistik entwickelt.