WC-Chaos bei Großveranstaltungen
Beim Bau der neuen Messehallen sind die Toilettenanlagen viel zu klein geraten.
Dornbirn Rund 29 Millionen Euro ließen sich das Land und die Stadt Dornbirn die neuen Hallen auf der Westachse des Messegeländes kosten. Allerdings wurde bei den Toiletten gespart: Denn bei den sogenannten Stehkonzerten mit bis zu 9000 Besuchern bilden sich in den Pausen vor dem Hallen-WC im Obergeschoß, das über vier Stiegen oder einen Aufzug erreichbar ist, lange Warteschlangen. Der Ärger unter Besuchern ist dementsprechend groß.
Die Warteschlangen vor den Toiletten dürfen aber nicht verwundern: In der WC-Anlage in den neuen Hallen stehen lediglich sieben Pissoir-Muscheln und eine Handvoll Kabinen zur Verfügung. Viel zu wenig, wie inzwischen auch die Messe erkannt hat. „Bei Großveranstaltungen stellen wir deshalb im Freigelände unsere eigenen mobilen WC-Container auf“, sagt Herbert Rella, zuständig für die Begleitung neuer Bauprojekte auf dem Gelände. „Außerdem werden bei Bedarf die WC-Anlagen im Eingangsfoyer vor der Halle 13 geöffnet.“ Diese sind allerdings rund 50 Meter von den neuen Hallen entfernt. Da kann die gute Stimmung im Publikum schnell einmal kippen, wenn die Blase drückt. Konzertbesucher berichten von Wartezeiten von bis zu 20 Minuten.
Dass den Planern ein Missgeschick passiert ist, glaubt Rella nicht: „Die Hallen wurden in erster Linie für Messezwecke errichtet. Für Messen reicht das WC-Angebot locker aus.“ Er gibt zu bedenken, dass es sich bei den Neubauten um Multifunktionshallen handelt, „die eben nicht alle Stückchen spielen können“. Inzwischen gibt es aber Überlegungen, das WC-Angebot deutlich zu erweitern. Veranstalter von Konzerten oder anderen Anlässen, die viel Geld für die Hallenmiete zahlen, verlangen aus gutem Grund, dass alles passt, auch die Zahl der Toiletten. HA