Vom Pfeffersack zum Schwammerlprinzen

Götzis, Moosdorf Die Geschichte des Götzner Unternehmers Helmut Gstöhl ist eine Erfolgsgeschichte, die in Vorarlberg begann, aber vor allem in Salzburg und Oberösterreich spielt. Gstöhl in diesem Zusammenhang einen Pfeffersack zu nennen, ist nicht despektierlich, es gereicht dem Unternehmer vielmehr zur Ehre, wenn er die Bezeichnung, mit der Hamburger Gewürzhändler seit Jahrhunderten Respekt gezollt wird, trägt. Nun wird er sogar zum Prinzen. Nämlich zum „Schwammerlprinzen“.

Gstöhl (90 Prozent) und Helmut Lenz (10 Prozent) sind Eigentümer des Gewürzunternehmens Zaltech. Beide haben zuvor jahrzehntelang in der Vorarlberger Lebensmittelbranche in leitenden Positionen gearbeitet. Bis Horst Zalto seinem ehemaligen Kollegen Gstöhl ein Angebot machte, das diesen überzeugte. Er wurde 2000 Geschäftsführer von Zaltech, 2002 übernahm er die Gesellschaftsanteile Zaltos. 

Zaltech produziert im oberösterreichischen Moosdorf über 400 Gewürzmischungen für die Lebensmittelindustrie, 99 Prozent der Produktion gehen in den Export. Vor zwei Jahren wurde in Moosdorf für über 25 Millionen Euro das hochmoderne Hauptquartier bezogen. Im vergangenen Jahr hat sich Zaltech an der Spiceworld GmbH beteiltigt. Zusammen mit Spitzenkoch Roland Trettl, der auch Markenbotschafter des Online-Anbieters ist.

Nun hat sich die Zaltech Holding, in der Stöhl seine Unternehmensbeteiligungen sammelt, einem weiteren Zukunftsmarkt zugewandt. Vor kurzem wurde die Produktionsstätte für Edelpilze der „Schwammerlprinzen GmbH“ im niederösterreichischen Perschling eröffnet. Als „Vorzeigebetrieb in Sachen Innovation und Nachhaltigkeit“ bezeichnete der niederösterreichische Politiker Martin Michalitsch das 2014 gegründete Unternehmen. Auf der 15.000 Quadratmeter großen Betriebsfläche investierten die drei „Schwammerlprinzen“, Geschäftsführer Michael Doppler sowie HGstöhl und Wolfgang Simperl, in der ersten Ausbaustufe vorerst fünf Millionen Euro und haben 25 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Unter der Marke Vitus-Edelpilze werden wöchentlich über 5000 Kilo Speisepilze in den Einzelhandel und die Gastronomie geliefert – vor allem Austernpilze, Shitake und Kräuterseitlinge. In der Gastronomie und im Biohandel ortet Gstöhl großes Potenzial für Wachstum. Und hat wohl auch diesmal das richtige Gespür für die Trends in der Lebensmittelbranche. VN-sca

„Pilze sind das Food der Zukunft: vegan, ressourcenschonend, gesund und schmackhaft.“