Wie bei Collini das Miteinander der Kulturen gelebt wird

In Hohenems werden bereits 20 Mitarbeiter beschäftigt, die zuvor als Flüchtlinge in Vorarlberg aufgenommen wurden.
Hohenems Der Oberflächenspezialist Collini wurde vor 121 Jahren selbst von einem Zuwanderer gegründet. Damian Collini, geboren in Mortaso (Trentino), wanderte mit seinem Scherenschleiferkarren nach Vorarlberg und eröffnete 1898 in Hohenems eine Scherenschleiferei. Damit legte er den Grundstein für den heutigen Erfolg der Unternehmensgruppe mit 1600 Mitarbeiter an 13 Standorten weltweit.
Ein Miteinander der Kulturen ist für Collini ein wichtiger Grundpfeiler. Im Stammwerk in Hohenems werden rund 450 Mitarbeiter aus mehr als 20 Nationen beschäftigt, darunter 20 Mitarbeiter, die zuvor als Flüchtlinge in Vorarlberg aufgenommen wurden. Mit dem Miteinander habe man sehr gute Erfahrungen gemacht, sagt Günther Reis, Geschäftsführer von Collini Hohenems. “Das galt bei Zuwanderung türkischer Mitarbeiter gleichermaßen wie bei den Menschen aus dem früheren Jugoslawien und zuletzt bei den Flüchtlingen, die vorwiegend aus Syrien und Afghanistan zu uns gekommen sind. Alle sind auf der Suche nach einem sicheren Leben für sich selbst und ihre Familien.” Menschen aufzunehmen reiche aber nicht aus, ist Reis überzeugt. “Man muss ihnen auch die Möglichkeit geben, ihr Leben selbst zu gestalten und damit in unserer Gesellschaft anzukommen.” Ein vollwertiger Arbeitsplatz sei dabei eine enorm wichtige Komponente.
Die Mitarbeiter, die nach Vorarlberg geflüchtet sind, haben eine bewegte Geschichte hinter sich. Was sie neben dem Arbeitsplatz schätzen, sind auch die positiven Begegnungen. Khaled Aziz aus dem Irak umschreibt es treffend: „Ich werde hier als Khaled Aziz wahrgenommen und nicht als Ausländer oder Flüchtling.“ Hazem Albasmaui aus Syrien ist besonders stolz auf den schulischen Erfolg der ältesten Tochter: “Sie ist Klassenbeste.”





