Ehemaliger Lech-Tourismuschef klagt St. Moritz Tourismus

Gerhard Walter schied im Streit aus seinem Amt als Kurdirektor des Nobelskiortes – jetzt wird prozessiert.
St. Moritz, Lech In Ungnade gefallen und ins Fadenkreuz der Kritik geraten ist ein hierzulande nicht unbekannter Tourismusmanager in der Schweiz: Gerhard Walter (55), der zwischen 2004 und 2010 in Lech am Arlberg als Direktor des Lech-Zürs Tourismus tätig war, hatte im September 2019 nach nur zweieinhalb Jahren als CEO des Engadin St. Moritz Tourismus überraschend das Handtuch geworfen. Der Verwaltungsrat hat ihm daraufhin öffentlich Führungsmängel und das Verschleudern der ihm anvertrauten Gelder vorgeworfen, was einerseits Licht in die Causa brachte, andererseits dem Verwaltungsrat nun eine Klage des ehemaligen Lech-Touristikers eingebracht hat, wie Schweizer Medien berichten.
Der Touristiker, dem auch in Lech im Hinblick auf die Finanzen nicht nur Gutes nachgesagt wird, hat jetzt, nachdem der Verwaltungsrat Walter öffentlich Führungsmängel und Geldverschleuderung vorgeworfen hat und nachdem vier Monate nichts passiert sei, Klage gegen den ehemaligen Arbeitgeber eingebracht. Walter hat die Engadin St. Moritz Tourismus AG und deren Präsidenten Marcus Gschwend (51) auf einen fünfstelligen Frankenbetrag geklagt, weil diese, so Walter, den vereinbarten Vertrag nach der einvernehmlichen Kündigung nicht eingehalten habe. Walter präzisiert: Es gehe ihm weniger um das Geld, er wehre sich vor allem gegen die Vorwürfe, weil es um seinen Ruf gehe. „Das ist das wichtigste Gut, das ein Manager verlieren kann.“ Man habe ihn in ein schlechtes Licht gerückt, „das muss nun richtiggestellt werden.“ Ein erster Gerichtstermin wurde verschoben, die Streitparteien treffen sich nach der Corona-Krise vor Gericht.