Auftragseinbrüche als größtes Hindernis

Markt / 07.04.2020 • 20:27 Uhr
Auftragseinbrüche als größtes Hindernis

Umfrage in Vorarlberger Industrie zeigt Aufschieben von Investitionen.

Lustenau Die am Montag präsentierte Perspektive für das Wiederhochfahren des Wirtschaftsstandorts war ein erstes positives Signal, das dringender nicht hätte sein können. Das sagt Martin Ohneberg, Präsident der Vorarlberger Industriellenvereinigung. Nun müsse gemeinsam und unter strikter Einhaltung von Schutzmaßnahmen am Comeback der Wirtschaft gearbeitet werden.

Eine aktuelle Blitzumfrage in der Vorarlberger Industrie und den vor- und nachgelagerten Betrieben liefert dabei ein klares Stimmungsbild: In den nächsten vier Wochen rechnen zwei Drittel der Betriebe mit einem Produktionsumfang von 50-100 Prozent ihres Normalbetriebs. Ein Drittel der Betriebe rechnen mit 0-50 Prozent ihres Normalbetriebs. Die größten Hindernisse für die volle Wiederherstellung der Produktion sind dabei Auftragseinbrüche (für 64 Prozent der Betriebe), Verfügbarkeit ausländischer Vorleistungen (27 %), fehlende Transportmöglichkeiten (16 %), Verfügbarkeit inländischer Vorleistungen (11 %) und Arbeitskräfteverfügbarkeit (11 %).

Keine guten Vorzeichen gibt es bei der Einschätzung der Investitionsplanungen infolge der Krise. Über 80 Prozent der Betriebe geben an, dass zukünftige Investitionsplanungen „sehr“ oder „mittel“ betroffen sind. Ohneberg: „Die meisten wichtigen Zukunftsinvestitionen werden aufgeschoben oder storniert. Das hängt vor allem mit Liquiditätsfragen, rückläufigen Märkten und Unterbrechungen der Lieferketten zusammen.“ Für das Wiederhochfahren der Wirtschaft werden flächendeckende Schnelltests (53 %), vertrauensbildende Maßnahmen (45 %), Schutzmasken (30 %) und der Schutz für gefährdete Risikogruppen als wesentliche Instrumente angesehen.

Mit Politik zufrieden

Mit der bisherigen Krisenpolitik zeigen sich über die Hälfte der Betriebe (56 %) „sehr zufrieden“ und
6 % „gar nicht zufrieden“. Die Kritik betrifft vor allem die zu drastischen Maßnahmen und die dadurch entstehenden volkswirtschaftlichen Schäden für die Menschen.

„Rückblickend mit der heutigen Kenntnislage wurde richtig entschieden.“

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