Viele Vorarlberger Betriebe verlängern Kurzarbeit

Arbeitslosigkeit geht im Land weiter zurück. Rund die Hälfte der Unternehmen wird Kurzarbeit weiter in Anspruch nehmen.
Bregenz Nach wie vor sind Tausende Menschen in Vorarlberg arbeitslos. Konkret sind derzeit beim AMS 16.796 und damit um knapp 78 Prozent mehr Menschen als arbeitslos gemeldet als noch im Mai des Vorjahres. Dazu kommen 1485 Personen, die aktuell in AMS-Schulungsmaßnahmen sind. Somit suchen 18.281 Menschen im Land einen Job.
Vergleicht man die Zahlen mit dem Vormonat April, sieht man aber immerhin einen Silberstreif am Horizont. Denn in diesem einen Monat ging die Zahl der Arbeitslosen in Vorarlberg um 1132 Personen zurück. Grund dafür sind vor allem die Lockerungen der Corona-Maßnahmen. So gibt es nun im Gastgewerbe 643 weniger Arbeitslose, bei den Friseuren sind es 80, im Bau und Baunebengewerbe 113. „Die Lockerungen hatten einen positiven Effekt. Von Entspannung kann man aber kaum sprechen, weil der Bestand immer noch sehr hoch ist“, sagt Bernhard Bereuter, Geschäftsführer des AMS Vorarlberg. Er hofft nun, dass mit Juni mehr Hotels ihre Pforten öffnen. Denn immerhin hätten von den insgesamt 3485 Arbeitslosen im Tourismus knapp 54 Prozent eine Einstellungszusage. „Das wären dann immerhin über 1800 Personen“, so Bereuter.
Lockerungen hilfreich
Die Öffnungen beziehungsweise Lockerungen hätten auch gesamtwirtschaftlich einen positiven Effekt. „Das zieht doch andere Bereiche wie Zulieferer oder Logistiker mit“, betont der AMS-Chef. Und letztlich würden nun auch die Schulungen wieder voll starten. Hier gibt es auch gute Nachrichten für alle, die eine Weiterbildung anstreben.
Gemeinsam mit dem Land Vorarlberg wurde das Budget für die Übernahme der Kosten von Qualifizierungskursen deutlich erhöht. „Das heißt, wir unterstützen Personen, die sich fachlich weiterbilden und damit ihre Chancen am Arbeitsmarkt erhöhen wollen. Es ist wichtig, die Zeit der Arbeitsuche zur Weiterbildung zu nutzen. Denn aktuell findet man oft nicht so schnell einen Job, wie man sich das vielleicht wünschen würde“, sagt Bereuter.
Das sieht man auch an der Zahl der offenen Stellen, die das AMS zu besetzen hat. Im Vergleich zum Vorjahr reduzierte sich der Bestand um 26,3 Prozent auf 2977. Das heißt, auf eine Stelle kommen derzeit 5,6 arbeitslose Menschen.
Aufgrund des geringeren Angebots bei Jobs dauere es noch dementsprechend lange, bis man von dem aktuell noch hohen Bestand runterkomme, sagt Bereuter. Deshalb sei jeder Impuls für die Wirtschaft wichtig.
Kurzarbeit verlängern
In Kurzarbeit sind in Vorarlberg derzeit rund 63.000 Personen. Die Zahl war mit 70.000 schon einmal höher. „Einige Betriebe haben sie schon beendet. Auf der anderen Seite gibt es erste Verlängerungen bis zum September“, erklärt der AMS-Chef. Er rechnet damit, dass letztlich rund die Hälfte der Betriebe, die seit März Kurzarbeit angemeldet haben, diese nun weitere drei Monate in Anspruch nehmen werden.