Drei Männer im Finale um einen Chefsessel

Industriellenvereinigung wählt am Donnerstag neuen Präsidenten.
Wien Bei der Industriellenvereinigung (IV) gibt es erstmals seit 25 Jahren wieder eine Kampfabstimmung um den Präsidentensessel. Üblich ist das nicht. Denn üblicherweise wird von einer damit beauftragten Kommission nur eine Person für das Amt auserkoren.
Nun kandidieren mit Ex-voestalpine-Chef Wolfgang Eder (68), IV-Steiermark-Präsident Georg Knill (47) und IV-Vorarlberg-Präsident Martin Ohneberg (49) drei Kandidaten um die Nachfolge von Präsident Georg Kapsch, der nach zwei Perioden nicht mehr antreten kann.
Dabei scheint die Favoritenrolle völlig unklar. Kenner der Szene halten jeden der Bewerber an der Spitze für möglich. Somit könnte es zu einer Stichwahl kommen.
Nur der scheidende Präsident selbst bekennt sich klar zu Georg Knill als sein Favorit. Für Martin Ohneberg schade das dem Ansehen der Industrie, „wenn die Vor- und Nachteile sämtlicher Kandidaten in der Öffentlichkeit diskutiert werden“. Als seine Unterstützer nennt er die Salzburg-Aluminium-Eigentümerin Karin Exner-Wöhrer, Porr-Chef Karlheinz Strauss sowie die IV-Landespräsidenten Christoph Swarovski (Tirol), Peter Unterkofler (Salzburg) sowie Timo Springer (Kärnten). In Oberösterreich wiederum sähe man gerne Wolfgang Eder im Amt. Der Vorarlberger IV-Präsident Ohneberg, Eigentümer des Automobilzulieferers Henn (300 Mitarbeiter, 100 Millionen Umsatz), stellt seine Kandidatur unter das Motto „Es lebe die Industrie“. Gerade in der aktuell herausfordernden Zeit müsse man die Leistung der Industrie für Arbeitsplätze und Wohlstand gegenüber der Politik und Öffentlichkeit vorantreiben.
Ob die Geschäftsbeziehungen zu Investor Michael Tojner einen Nachteil bedeuten? Unklar. Ohneberg sieht die Anzeige als „substanzlos“.
Gewählt wird der neue Präsident vom 120-köpfigen Bundesvorstand der Industriellenvereinigung. Die Entscheidung ist für Donnerstag geplant.


