Corona-Auswirkungen bleiben spürbar

Dennoch will große Mehrheit der Vorarlberger Unternehmen an ihren Mitarbeitern festhalten.
feldkirch Wie blicken Vorarlbergs Unternehmer aktuell auf die Coronakrise und welche Erwartungen haben sie bis Jahresende. Eine Umfrage der Wirtschaftskammer unter ihren Mitgliedern, an der 2126 Unternehmen teilnahmen, zeigt dazu ein Stimmungsbild. Dieses sprüht zwar nicht vor Optimismus, ist aber doch besser als bei der letzten Umfrage im Mai. „Die Vorarlberger Unternehmen trotzen der Krise mit hoher Resilienz“, fasst es Wirtschaftskammer-Präsident Hans Peter Metzler zusammen.
Hohe Einbrüche
So spüren knapp 74 Prozent der heimischen Betriebe nach wie vor die Auswirkungen der Coronakrise. Rund 44 Prozent davon sprechen von sehr schweren oder schweren Auswirkungen. Bei 38 Prozent ist der Umsatz um über 50 Prozent eingebrochen. Die Hauptgründe liegen dabei in behördlich verordneten Betriebsschließungen und Einschränkungen sowie den Reisebeschränkungen.
Die Erwartungen in den kommenden drei Monaten sehen dabei etwas besser aus. Zwar erwarten knapp 61 Prozent weniger Umsatz im Vergleich zum Vorjahr, aber nur mehr 19 Prozent rechnen mit einem Einbruch um mehr als 50 Prozent. Bei der Einschätzung bis zum Jahresende sind die Zahlen recht ähnlich. 40 Prozent der befragten Unternehmer gehen von einem Umsatzeinbruch zwischen 11 und 50 Prozent aus. Als Gründe werden dabei vor allem Auftragseinbrüche, Reisebeschränkungen und behördliche Auflagen angeführt.
Chancen intakt
Ihre Überlebenschance am Markt sehen 50,8 Prozent dennoch als sehr gut oder gut an sowie 15,7 Prozent als durchschnittlich. 5,2 Prozent sprechen von einer schlechten oder sehr schlechten Chance. Der Rest wagt derzeit noch keine Prognose. Sehr wohl trifft die Coronakrise aber die Investitionstätigkeit. Knapp 50 Prozent sehen große oder mittlere Auswirkungen.
An den Mitarbeitern wird dennoch größtenteils festgehalten. Nur 14,1 Prozent geben an, Beschäftigte abbauen zu wollen. „Die Umfrage belegt eindrücklich das hohe Verantwortungsbewusstsein der Vorarlberger Wirtschaft, wenn eine große Mehrheit sagt, stark von der Krise betroffen zu sein und dennoch an den Mitarbeitern festhalten zu wollen“, spricht Hans Peter Metzler von einem neuerlichen Beweis der Vorarlberger Art. VN-reh
„Unser Fokus richtet sich weiter auf die Aus- und Weiterbildung, besonders auf die Lehre.“