Hickhack um Preiserhöhung in Gastronomie

Markt / 25.08.2020 • 18:58 Uhr
Die Regierung hat zur Unterstützung besonders betroffener Branchen eine zeitlich begrenzte Senkung der Mehrwertsteuer auf 5 Prozent durchgesetzt. Sie gilt bis zum Jahresende. AP
Die Regierung hat zur Unterstützung besonders betroffener Branchen eine zeitlich begrenzte Senkung der Mehrwertsteuer auf 5 Prozent durchgesetzt. Sie gilt bis zum Jahresende. AP

AK übt Kritik, Branchenvertreter sieht keine Unverhältnismäßigkeit.

Feldkirch Die Regierung hat im Juli die Mehrwertsteuer in der Gastronomie auf fünf Prozent gesenkt.Verbunden mit dem Wunsch des Tourismusministeriums, diese Erleichterung nicht an den Gast weiterzugeben. „Mein Wunsch wäre, dass es den Unternehmen zugutekommt, damit sie wirtschaftlich besser durch diese Zeit kommen“, so Ministerin Elisabeth Köstinger.

Die Arbeiterkammer bemängelt nun aber, dass die Preise in der Gastronomie erhöht wurden. Das würden die aktuellen Daten zur Inflation zeigen. Im Juli gehörten Restaurants zu den größten Preistreibern. „Das war nicht im Sinne des Erfinders und ist völlig inakzeptabel“, kritisiert AK-Direktor Rainer Keckeis.

„Vorwurf nicht haltbar“

Diese Kritik weisen die Gastronomen in Vorarlberg deutlich zurück. „Der Vorwurf, die Mehrwertsteuersenkung mache sich bei Konsumenten nicht bemerkbar, ist in diesem Zusammenhang nicht haltbar“, sagt Mike Pansi als Sprecher der heimischen Gastronomie.

Ausfälle und der Shutdown hätten ohnehin enorme finanzielle Einbußen hinterlassen, deren Folgen nach wie vor deutlich spürbar seien. „Den Vorwurf, dass die Gastronomie bei gleichzeitiger Senkung der Mehrwertsteuer unverhältnismäßige Preiserhöhungen ansetzt, kann schon allein vor der Tatsache, dass Lieferanten ohnehin meist im April und Mai die Preise erhöhen, nicht standhalten“, sagt Pansi.

Auch wenn Lieferanten dieses Jahr die Preisanpassung zwar in den Herbst verschoben haben, müssen die Gastronomiepreise – und das sei auch in anderen Branchen üblich – dennoch für die Saison vorkalkuliert werden: „Im Mai wurde eröffnet und daher ist die jährliche Preiserhöhung bereits miteingerechnet“, erklärt Pansi. Zudem würden auch die Hygieneauflagen Einschränkungen und finanzielle Hürden bedeuten, die in diese Kalkulation einfließen müssten. Umso mehr sei er deshalb vom Vorwurf der AK irritiert. „Was wir jetzt brauchen, sind Planungssicherheit, Zuversicht und Rückhalt. Leider sind noch viele Punkte ungewiss, da bringen uns Vorwürfe, Unterstellungen und falsche Tatsachen nicht weiter.“

„Im Mai wurde eröffnet und daher ist die jährliche Preiserhöhung bereits miteingerechnet.“

Hickhack um Preiserhöhung in Gastronomie