Ein spektakuläres Börsenjahr
2020 stand im Bann der Coronakrise. 2021 dürfte aktueller Optimismus anhalten.
Wien Am internationalen Börsenparkett gab es 2020 nur ein großes Thema: die Coronapandemie. Diese sorgte im Februar und März weltweit für Kurseinbrüche, wie es sie seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr gegeben hat. Der Schock hielt jedoch nur kurz an, bis zum Ende des Jahres konnten sich die meisten großen Indizes wieder erholen, viele nehmen sogar ein Kursplus aus dem heurigen Jahr mit. Manche Geschäftsmodelle wie der Onlinehandel oder der Technologiebereich konnten in den vergangenen Monaten stark profitieren, während Branchen wie Tourismus, Airlines oder Ölindustrie unter Druck gerieten.
Hilfsprogramme halfen
Zur raschen Erholung an den Aktienmärkten trugen laut Marktexperten vor allem die riesigen Hilfsprogramme der Regierungen sowie der internationalen Notenbanken bei. Hinzu kamen in der zweiten Jahreshälfte ein beginnender Optimismus unter den Investoren, dass sich die Weltwirtschaft ab 2021 wieder erholen wird, sowie die wachsende Zuversicht rund um die Entwicklung eines Coronaimpfstoffs.
Der deutsche Leitindex DAX gewann auf Jahressicht rund dreieinhalb Prozent. Der europäische Leitindex Euro-Stoxx-50 steht dagegen aktuell bei einem Jahresminus von rund fünf Prozent, beendet den Handel für heuer jedoch erst heute. Auch an der Londoner Börse findet heute noch Handel statt, derzeit steht beim britischen FTSE-100-Index ein Minus von 13,6 Prozent unterm Strich.
ATX mit Minus aus Börsenjahr
Der ATX büßte auf Jahressicht zwölf Prozent ein. Am Ende des letzten Handelstages im heurigen Jahr stand der Index bei 2780 Punkten. Damit konnte der ATX die im Februar und März erlittenen Kursverluste zwar nicht gänzlich wieder wettmachen, jedoch das Minus deutlich eingrenzen.
Auf Rekordniveau hat sich der DAX am Mittwoch aus einem nervenaufreibenden Börsenjahr verabschiedet. Mit einem Schluss bei 13.718 Punkten hat der deutsche Leitindex 2020 damit trotz des Corona-Schocks rund dreieinhalb Prozent gewonnen. Seit dem Jahrestief bei 8255 Punkten im März ging es sogar um rund zwei Drittel aufwärts. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gab zuletzt nach.
Asien sehr gut erholt
In Asien traf es die Märkte im Frühling hart, die darauffolgende Erholung kann sich jedoch sehen lassen. In Japan stieg der Nikkei-225 auf Jahressicht um 16 Prozent, der Shanghai Composite in China steht aktuell bei einem Jahresplus von elf Prozent.
Der New Yorker Leitindex Dow Jones steht bei einer Jahresbilanz von rund plus sechs Prozent. Der Technologieindex Nasdaq-100 liegt derzeit auf Jahressicht sogar mit mehr als 46 Prozent im Plus. Die Coronakrise hat dem Technologiesektor heuer weltweit einen massiven Aufschwung beschert.
Optimismus hält an
Im kommenden Jahr dürfte der aktuelle Optimismus laut Marktbeobachtern weiter anhalten. Die Investoren würden derzeit auf sehr viel Liquidität sitzen und diese könne 2021 noch in den Markt fließen. Zudem werde auf anziehende Unternehmensgewinne und eine Erholung der globalen Konjunktur gesetzt. Darüber hinaus mache den Anlegern der US-Regierungswechsel Hoffnung auf mehr Normalität im kommenden Jahr. Was einzelne Branchen betrifft, sehen Analysten vor allem die Technologiebranche weiter im Aufwind, daneben dürften Online-Handel und 5G-Mobilfunktechnik weiter profitieren.