Unternehmergeist trotz Corona ungebrochen
Volksbank-Umfrage: Acht von zehn würden sich wieder für Selbstständigkeit entscheiden. Regionalität und Nachhaltigkeit wichtiger.
Rankweil Acht von zehn Befragten würden sich trotz Corona-Pandemie wieder für die Selbstständigkeit entscheiden. Das ist ein Ergebnis aus der aktuellen Volksbank-Unternehmer-Umfrage, die zusammen mit dem Gallup-Institut durchgeführt wurde. 50 Prozent der Unternehmer sind mit ihrem Unternehmerdasein sehr zufrieden, 37 Prozent zufrieden. Diese Werte sind dabei auch beinahe ident zum Vorjahr.
Somit konnte die Krise trotz unzähliger Herausforderungen dem Unternehmergeist im Land wenig anhaben. Zudem sind die befragten Unternehmer guter Dinge, einen positiven Schub aus der Coronakrise mitzunehmen. So möchte beispielsweise mehr als ein Drittel der Befragten nach Ende der Pandemie noch stärker auf Modernisierung und Innovation setzen bzw. noch bessere Produkte, Leistungen und Qualität anbieten. „Für uns ist es ein großes Anliegen, Selbstständige zu verstehen, um schnell und flexibel auf ihre Bedürfnisse eingehen zu können. Die Unternehmer-Umfrage bietet spannende Einblicke in ihre Lebenswelt und unterstützt uns dabei, sie gut durch diese Krise zu begleiten“, betont Gerhard Hamel, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Vorarlberg.
Regionalität bis Innovation
Für Unternehmen hat – so ein weiteres Ergebnis der Umfrage – vor allem Regionalität, Kundennähe, Innovation und Nachhaltigkeit eine stark zunehmende Bedeutung erlebt. Das spüre man auch von Kundenseite. „Sicherlich wurde auch viel im Internet gekauft, aber das Bewusstsein für Produkte und Dienstleistungen in der Region ist gestiegen“, sagt Hamel.
In der Volksbank habe man in der Coronazeit auch eine verstärkte Nachfrage nach einem physischen Ansprechpartner vermerkt. „Natürlich wird die Abfrage des Kontostandes oder die Überweisung vermehrt online getätigt, aber in bestimmten Lebensphasen will man einen Berater vor Ort“, so Hamel. Zudem brachte die Pandemie auch einen Boom an Neukrediten. Vor allem im privaten Wohnbau beziehungsweise bei Sanierungen und Umbauten. „Aber auch Firmen haben vermehrt investiert“, so der Vorstandschef.
Der vermehrte Zugang zum Thema Nachhaltigkeit spiele aber nicht nur bei Investitionen eine Rolle, sondern auch in der Geldanlage. „Viele Kunden fragen dezidiert nach nachhaltigen Fonds“, sagt Hamel. Dabei spiele das Fondssparen als Alternative zum Sparbuch eine große Rolle. „Das Sparbuch ist legitim für eine gewisse Liquidität die man braucht, wenn beispielsweise die Waschmaschine kaputtgeht. Aber für die Vorsorge gibt es zu Fonds eigentlich keine Alternative.“
Kein großes Risiko sichtbar
Für die Zukunft ist Gerhard Hamel optimistisch. Man habe zwar während der Pandemie Kunden mit Stundungen unterstützt, allerdings sehe er nicht, dass daraus große Risiken entstehen würden. Aktuell investiert die Volksbank Vorarlberg in Umbauten bestehender Filialen. Nach Götzis und Lustenau folgt nun Rankweil. „Es geht weg vom klassischen Schalter hin zu Kompetenzzentren und Begegnungszonen.“ VN-reh