Ein besserer Sommer

Markt / 30.08.2021 • 22:16 Uhr
Ein besserer Sommer

Tourismus in Vorarlberg noch nicht auf Vor-Corona-Niveau, aber mit positiver Tendenz.

Bregenz Der Tourismus in Vorarlberg erholt sich langsam von den harten Folgen der Coronakrise. Die Bilanz für den Sommer, der offiziell noch bis Oktober andauert, zeigt zwar kein überschwängliches Bild, aber zumindest eine positive Tendenz. Vom Rekordsommer 2019 mit 4,2 Millionen Nächtigungen und 1,3 Millionen Gästen noch weit entfernt, konnte im Vergleich zum vergangenen Jahr ein Zuwachs sowohl bei den Nächtigungen als auch bei den Gästen erreicht werden.

Als zufriedenstellend und besser als 2020, resümiert Peter Heine, Direktor des Hotel Schwärzler in Bregenz, den Sommer. „Die Festspiele haben eine Dynamik gebracht. Wir hatten auch Gäste, die aufgrund des Drumherums zu uns kamen, ohne dass sie Karten hatten.“

Konkret wurden von Mai bis Juli in Vorarlberg um 15,3 Prozent mehr Gäste (390.000) und um 14,9 Prozent mehr Nächtigungen (1,4 Millionen) als im Vorjahr gezählt. Tourismuslandesrat Christian Gantner und der Vorarlberg-Tourismus-Geschäftsführer Christian Schützinger zeigen sich dementsprechend zufrieden. Vor allem weil die Betriebe mit durchaus schwierigen Rahmenbedingungen zu kämpfen hatten.

Regen und Spontanität

Dazu zählten Regen, ein sehr kurzfristiges Buchungsverhalten und ein hoher Informationsbedarf seitens der Gäste. Zudem hätte es heuer im Vergleich zu 2020 viele Urlauber ans Meer gezogen. Nichtsdestotrotz stieg der Anteil einheimischer Gäste sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch gegenüber 2019. „Diesen Anteil wollen wir sukzessive ausbauen“, sagt Gantner.

Letztlich sei Urlaub heuer eine Frage des Vertrauens gewesen. Denn viele Gäste seien unsicher gewesen, ob sie ein entsprechendes Angebot und Präventionskonzepte vorfinden würden. Wie groß der Informationsbedarf war, zeigt ein Blick auf die Zahlen der Homepage von Vorarlberg Tourismus. „Vor Saisonbeginn drehten sich 70 Prozent der Suchanfragen um Corona-Informationen“, so Schützinger. Zu Beginn seien die Betriebe auch nicht mit vollen Auftragsbüchern gestartet. „Viele Betten haben sich erst von Woche zu Woche gefüllt. Denn die Gäste waren abwartend und spontan.“

Ein endgültiges Resümee für die Sommersaison wagt Schützinger noch nicht. Denn die Rahmenbedingungen bleiben unsicher. „Aber ich erwarte ein achtbares Ergebnis.“ Auch für den Winter sehe man noch Zurückhaltung.

Wenige Fälle

Sich von einem Lockdown zum nächsten zu bewegen, sei jedenfalls nicht die Lösung, betont Gantner. „Deshalb war es uns wichtig zu zeigen, dass ein Öffnen  funktionieren kann.“ Coronainfektionen in Beherbergungsbetrieben habe es nur vereinzelt gegeben. Auch der Fokus des Tourismuslandes Vorarlberg sei richtig. Während andere Destinationen nun ihre Ausrichtung überdenken, habe Vorarlberg die Weichen schon in der Vergangenheit gestellt. „Tourismus ist mehr als Betten und Essen.“ VN-reh

Landesrat Christian Gantner, Peter Heine (Hotel Schwärzler) und Tourismusdirektor Christian Schützinger ziehen eine positive Zwischenbilanz. VLK/A. Serra
Landesrat Christian Gantner, Peter Heine (Hotel Schwärzler) und Tourismusdirektor Christian Schützinger ziehen eine positive Zwischenbilanz. VLK/A. Serra

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1,4 Millionen Nächtigungen gab es zwischen Mai und Juli in Vorarlberg

 

3,2 Prozent mehr Vorarlberger als 2019 urlaubten im eigenen Land.

 

4,2 Mill. Nächtigungen wurden im Rekordsommer 2019 verzeichnet