Wer trotz schwieriger Zeit weiterhin richtig einheizt

Haustechnikspezialist investiert über zehn Millionen Euro in Stammsitz Lustenau.
Lustenau Das Unternehmen Bösch mit Hauptsitz in Lustenau ist österreichweit präsent, es betreibt den größten regionalen Heizungskundendienst der Republik und das auf höchstem Niveau, wie die jährlichen Auszeichnungen belegen. Seit März 2020 ist diese Kernaufgabe des Unternehmens deutlich herausfordernder geworden, wie Geschäftsführer Robert Janschek im Gespräch mit den VN berichtet. Vor allem die Besuche bei Kunden mussten gut orchestriert werden, damit weder Kunden noch Mitarbeiter vom Virus befallen wurden. Das führte zu oft mühsamen Verhandlungen mit den Ämtern, doch schlussendlich heizt Bösch weiter ein und konnte auch in den Lockdowns dafür sorgen, dass die Heizungen und Klimageräte funktionierten, wie Janschek betont.
Homeoffice und Notebooks
Im Pandemiejahr wurden neben einer freiwilligen Homeoffice-Regelung auch 1,1 Millionen Euro in neue Notebooks, Software und Hardware updates sowie moderne Peripheriegeräte investiert. Ebenso wurden neue Videokonferenzräume errichtet. “Das erleichtert die Zusammenarbeit mit den Niederlassungen in den Bundesländern, spart viele Fahrstunden und reduziert zudem den CO2-Ausstoß”, berichtet der Firmenchef über diese Maßnahmen.
Dementsprechend ist das Unternehmen auch gut durch das vergangene Jahr gekommen. Die Nettoerlöse gingen um 2,5 Prozent zurück, das Ergebnis ist “vernünftig positiv”, auch dank der Entschädigungen, die Bösch über zwei Monate in Anspruch genommen hat. Das Unternehmen hat in der schwierigen Zeit aber weiter in die Zukunft investiert. Der Standort Lustenau im Industriegebiet Nord modernisiert und zukunftsfit gemacht. Mehr als zehn Millionen Euro flossen in die Optimierung der Logistiktechnik und der Produktionsflächen. Außerdem ging im August am Dach der Firmenzentrale auch eine Photovoltaikanlage mit knapp 850 Quadratmeter und 172 kWpeak in Betrieb. “Mit der Gebäudeoptimierung kann dieses noch effektiver genutzt und dadurch auch der Bodenverbrauch minimiert werden”, informiert Janschek.

Dabei wurde durch Umstrukturierungen der Abläufe ein Drittel mehr Produktionsfläche geschaffen. Damit stehen für die derzeit 346 Mitarbeitenden am Standort Lustenau (österreichweit: 680) moderne Arbeitsplätze bereit, und auch für weitere Kolleginnen und Kollegen ist ausreichend Platz vorhanden.
Ausbildung intensivieren
Den Personalengpass spürt man auch bei Bösch. Entgegengetreten wird dem Engpass durch die eigene Lehrlingsausbildung. Derzeit sind 15 Lehrlinge in der Zentrale in Ausbildung, mittelfristig soll diese Zahl verdoppelt werden. Im Unternehmen arbeiten derzeit auch sieben Dual-Studierende der FH-Vorarlberg, auch die enge Zusammenarbeit mit der HTL Rankweil sei eine Möglichkeit, junge Menschen für Bösch zu begeistern. Außerdem nehme man Bewerber, die zum Unternehmen passen, jederzeit gerne auf, betont der Bösch-Chef.
Transformation
Bösch, nicht nur in Vorarlberg vielen Menschen noch als “Heizbösch bekannt, hat in den vergangenen Jahren eine grundlegende Transformation angeschoben und umgesetzt. Vom Ölkessel- und brenner-Spezialisten hat sich die Produktrange von bösch die letzten 20 Jahre sehr verändert. Der Schwerpunkt liegt bei den Wärmeerzeugern schon lange auf den Wärmepumpen und den Pellets- bzw. Holzheizungen neben den Gasheizungen, die nach wie vor sehr beliebt sind. Unverändert geblieben ist seit 89 Jahren, dass das Unternehmen höchstes Augenmerk auf den Kundendienst legt.
Firmenfakten
Gegründet 1932
Umsatz 2020 103,3 Mill. Euro
Exportquote 2020 13,2 Prozent
Mitarbeiter Österreich 678
Geschäftsleitung Robert Janschek, Linus Grellet, Robert Grellet
Standorte Lustenau, Innsbruck, Bergheim, Leonding, Wien, Graz, Klagenfurt
Partner und Töchter CH, D, CZ, A und Skandinavien