Statt Regen nun leicht bewölkt

Markt / 26.10.2021 • 20:21 Uhr
Statt Regen nun leicht bewölkt

Wirtschaftsbarometer: Vorarlberger vorsichtig optimistisch, gute Konsumstimmung.

Schwarzach, Linz Die sich gut entwickelnde Coronalage im Sommer schlägt sich auch in der Stimmung der Vorarlberger und Österreicher nieder. Das zeigt das Wirtschaftsbarometer für das dritte Quartal 2021, das vom Linzer Marktforschungsinstitut Spectra für die Vorarlberger Nachrichten und die weiteren Bundesländerzeitungen erstellt wird. In der Einschätzung der Wirtschaftsentwicklung ist der Turnaround geschafft.

Optimismus überwiegt

Die Optimisten überwiegen österreichweit nach dem Wirtschafts­einbruch Anfang 2020 erstmals wieder die Pessimisten. Nur mehr 24 Prozent der Österreicher haben das Gefühl, dass es um die Wirtschaft nicht so gut bestellt ist, in Vorarlberg hat sich die Einschätzung ebenfalls gebessert, dennoch sehen 57 Prozent der Vorarlberger nach wie vor einen Abwärtstrend. Gleichzeitig stieg der Optimismus in Österreich von 28 auf 31 Prozent, in Vorarlberg von sieben auf 20 Prozent. Der vorsichtige Optimismus der Vorarlberger ist gerechtfertigt: Immerhin steigt derzeit die Zahl der Coronainfizierten wieder an, ein Lockdown für Nichtgeimpfte könnte die gute Entwicklung der letzten Monate schnell wieder zunichte machen.

Das private Konsumklima hat sich im dritten Quartal 2021 gegenüber dem zweitem Quartal nochmals verbessert. Einerseits ist der Anteil der Menschen, die eher sparsamer mit ihrem Geld umgehen (Konsumbremser), um weitere zwei Prozentpunkte gesunken (von 34 Prozent auf 32 Prozent). In diesem Bereich sind die Vorarlberger nicht so zurückhaltend. Auch im Land ging die Zahl der Bremser zurück –von 24 auf 22 Prozent. Andererseits ist der Anteil der Österreicher, die aktiv ihre Bereitschaft bekunden, Geld auszugeben (Konsumtreiber), um  drei Prozentpunkte auf 32 Prozent gestiegen. Die Vorarlberger legen sich bei den Ausgaben nicht so eindeutig fest, nur vier Prozent wollen mehr Geld ausgeben, doch 74 Prozent wollen dann mehr Geld ausgeben, wenn es für sie sinnvoll ist. Das ist der höchste Prozentsatz bei dieser Frage.

Zeichen für Aufbruch

Für Spectra ist das Ergebnis für Gesamtösterreich jedenfalls ein echtes Zeichen für einen Aufbruch nach den dunklen Monaten. „Die Menschen drücken ihre wiedergewonnene Freiheit in gesteigerter Konsumlust aus.“ Die guten Nachrichten aus der Wirtschaft erzeugen darüber hinaus das Gefühl eines stark positiven Wirtschafttrends, interpretieren die Linzer Meinungsforscher die aktuellen Zahlen. „Alles Befunde, wie man sie sich fast nicht besser wünschen kann.“ Der Blick auf die Zuversicht, mit der man auf die nächsten zwölf Monate blickt, zeigt deutlich höhere Werte als in den letzten Quartalen (57 Prozent), in Vorarlberg sind es  wieder deutlich weniger, nämlich 38 Prozent, Von den Vor-Corona-Spitzenwerten (68 bis 70 Prozent) ist Österreich aber doch deutlich entfernt. Denn „bei vielen Produkten gibt es Probleme hinsichtlich der Lieferfähigkeit. Das könnte die Konsumlaune künftig natürlich ein wenig einbremsen“, so Spectra-Geschäftsführer Peter Bruckmüller zum Ergebnis. VN-sca

„Beim Optimismus sind die Wachstumsraten nicht so groß wie beim Konsum.“