Eine Million Euro für die Lehre

Markt / 16.11.2021 • 22:09 Uhr
Partner in der dualen Ausbildung (v.l.): Christian Thaler, Marcel Thaler (Handwerk und Gewerbe), Stefanie Huber und Martin Saaler (Industrie). VN/sca
Partner in der dualen Ausbildung (v.l.): Christian Thaler, Marcel Thaler (Handwerk und Gewerbe), Stefanie Huber und Martin Saaler (Industrie). VN/sca

Elektro- und Metallindustrie kooperiert mit Handwerk bei der Ausbildung.

Feldkirch Der Fachkräftemangel könnte zu einer wesentlichen Bremse des Wirtschaftswachstums werden, wenn er es nicht schon ist. Gesucht werden qualifizierte Mitarbeiter in praktisch allen Branchen, natürlich und gerade in technischen Berufen ist die Nachfrage sehr hoch. Deshalb haben sich die Industriebetriebe, die in der VEM (Vorarlberger Elektro- und Metallindustrie) zusammengefasst sind, mit den Gewerbebetrieben, die in der MET  (Metall Elektro Technik Gewerbe) organisiert sind, bereits im vergangenen Jahr auf eine in Österreich und wohl darüber hinaus einzigartige Zusammenarbeit verständigt, die nun ins zweite Jahr geht.

„Gegenseitig stärken“

„Um einen nicht zielführenden, weit verschärften Wettbewerb um Lehrlinge zwischen den Industriebetrieben und den Gewerbebetrieben zu vermeiden und gleichzeitig das vorhandene Ausbildungspotenzial im Handwerk zu heben, werden von der Industrie bis zu einem Betrag von einer Million Euro ausbezahlt“, erklärt Martin Saaler, Lehrlingssprecher der Elektro- und Metallindustrie dazu. Für eine zusätzliche Lehrstelle erhalten die Betriebe im Handwerk eine Unterstützung von 3000 Euro, sind die Lehrlinge dann in einem Wettbewerb erfolgreich, werden nochmals 2000 Euro draufgelegt. Dabei geht man von den aktuellen bisherigen Lehrstellen in den Handwerksbetrieben aus und hat eine Wunschsteigerung der Ausbildungsstellen festgeschrieben, wobei man auch einen Fokus darauf lege, dass Mädchen in diesen technischen Berufen eine Ausbildung machen können und sollen. „Wir brauchen uns gegenseitig und stärken dadurch auch die Zusammenarbeit“, erklärt der Innungsmeister der Metalltechniker, Christian Thaler. Auflagen für die Gewerbebetriebe gibt es seitens der Industrie keine, wie das Geld verwendet werde, obliege den Ausbildungsbetrieben, stellt Saaler klar, dass es eine Kooperation auf Augenhöhe sei, die hier nun im zweiten Jahr prolongiert wird.

Enge Zusammenarbeit

Dennoch hat die Industrie auch einen realen Nutzen durch die Zusammenarbeit. Abgesehen davon, dass gut ausgebildete junge Menschen auch vom Handwerk in die Industrie wechseln könnten, arbeiten die Industrieunternehmen mit vielen Handwerksbetrieben zusammen, sie sind Lieferanten, Dienstleister und Partner. Deshalb sei es wichtig, dass die Ausbildung sehr gut ist und auch Jugendliche für diese Berufe zuerst begeistert und dann auch auf höchstem Niveau ausgebildet werden, erklären Stefanie Huber, Geschäftsführerin der VEM und Innungsgeschäftsführer Marcel Thaler. VN-sca