So steht es um die Weihnachtsfeiern in Vorarlberger Betrieben

Statt Weihnachtsfeiern gibt es in den Vorarlberger Unternehmen Sommerfeste und Geschenke.
Schwarzach Heuer, Mitarbeiter, wird’s was geben. Das war bis vor kurzem noch die Losung in vielen Vorarlberger Unternehmen, die im vergangenen Jahr keine Weihnachtsfeier abhalten konnten. Doch daraus wird nichts. Einige Firmen, wie Zumtobel, Rhomberg oder die Sparkasse Dornbirn, waren mit ihren Mitarbeiterfeiern und Jubilarehrungen früh genug dran. So feierte Zumtobel seine 297 Jubilare in einer gemeinsamen Feier im Firmament in Rankweil. Doch im Firmament wird wie in vielen anderen Restaurants, Gasthäusern, Kantinen und Werkshallen nach diesen Frühstartern auch heuer die Küche kalt bleiben. Für Caterer Ernst Seidl und seine Kollegen in der Eventgastronomie eine Katastrophe. „Wir lassen uns nicht unterkriegen“, postete Harald Otti von Mo Catering dennoch am Freitagvormittag. Er bietet – wie andere Eventcaterer – alternativ Weihnachtsspezialitäten für zuhause an.

Wir wollten mit allen Mitarbeitern gemeinsam feiern. Das war aufgrund der 2G-Regel nicht möglich. Deshalb haben wir frühzeitig abgesagt. Wir werden wie 2020 das Fest im Sommer, wenn sich die Lage beruhigt hat, nachholen. Und ein Geschnk gibt es natürlich trotzdem. Tim Mittelberger, Dorfelektriker, Götzis
Für viele Menschen ist das aber kein Ersatz für Weihnachtsfeiern. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitute YouGov unter deutschen Arbeitnehmern ergibt, dass sich 47 Prozent eine Weihnachtsfeier wünschen, andererseits aber 39 Prozent dagegen sind. Die Zahlen wurden in Deutschland erhoben, in Österreich sollen sie aber in etwa gleich sein. Für Timo Mittelberger, Geschäftsführer von Dorfelektriker, war schon vor Wochen klar, dass es keine Feier geben kann, bei der nicht alle Mitarbeiter dabei sein können. Man wolle keine Spaltung in der Firma zwischen Geimpften und Ungeimpften. „Wir werden wie im vergangenen Sommer ein großes Fest für alle machen“, so Mittelberger. Und ein Geschenkle für die 87 Mitarbeiter gibt es auch zum Weihnachtsfest.

Bei Liebherr Nenzing hatte man für heuer große Pläne. Erstmals sollte es eine Feier für Angestellte und Arbeiter gemeinsam geben, berichtet Firmensprecher Wolfgang Pfister. Auch in Nenzing hat man bereits vor der Verhängung des Lockdowns die Notbremse gezogen. Die Mitarbeiter erhalten deshalb Beiträge für die entfallenen Feiern im letzten Jahr und heuer werden mit Gutscheinen kompensiert und aufgerundet. Abgesagt ist auch die große Weihnachtsfeier bei Meusburger, so Personalchef Roman Giesinger. Die hätte, wie es Tradition ist, im Werk stattfinden sollen. Doch man habe sich schon frühzeitig mit der Coronalage beschäftigt und deshalb – wie viele andere große Unternehmen – die Feier abgesagt. Für die Mitarbeiter gebe es natürlich ein Weihnachtsgeschenk. Und man zwar noch nichts fixiert, aber es werde sicher – wie im letzten Jahr ein gemeinsames Fest geben.

Bei uns findet die Weihnachtsfeier traditionell im Betrieb mit allen Mitarbeitern statt. Dass das auch heuer nicht funktioniert, war für uns schon vor dem Lockdown klar. Es wird aber sicher eine Gelegenheit im nächsten Jahr geben, um gemeinsam die Erfolge zu feiern. Roman Giesinger, Meusburger, Wolfurt