Wirtschaft begrüßt Kurzarbeitsregelung und Saisonnierkontingent

Wichtig für die Sicherung von Fachkräften. Zustimmung für Einmalzahlung an Mitarbeiter.
Wien, Feldkirch, Bregenz Den von der Pandemie und dem neuerlichen Lockdown Betroffenen wird finanziell unter die Arme gegriffen. Die Kurzarbeit wird bis Ende März 2022 verlängert, kündigt Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) an. Weiters erhalten Beschäftigte, die bereits zehn Monate oder länger in Kurzarbeit sind, einmalig eine Zahlung von 500 Euro netto. Saisonbetriebe rund um den Tourismus bekommen eine Saisonstarthilfe für die Einstellung von Fachkräften.
Kurzarbeit und Starthilfe
Die Nettoersatzrate für Beschäftigte in Kurzarbeit bleibt unverändert und liegt je nach Einkommenshöhe bei 90 Prozent, 85 Prozent oder 80 Prozent. Wirtschaftskammerpräsident Hans Peter Metzler: “Es ist gelungen, den Unternehmen einen unbürokratischen Zugang zur Kurzarbeit zu sichern. Das ist gerade für den Tourismus, wo erneut eine existenziell wichtige Wintersaison auf dem Spiel steht, besonders wichtig.” Spartenobmann Markus Kegele ergänzt: „Wir begrüßen die Neuregelung, die den Unternehmen mehr zeitlichen Spielraum verschafft.“ Wichtig sei, dass Abwicklung durch das AMS jetzt rasch und unbürokratisch erfolgt. Erfreut zeigt er sich vor allem über die neue Starthilfe für Saisonbetriebe. Denn ein besonderes Problem war bisher für Saisonbetriebe, dass als Kriterium für die Gewährung von Kurzarbeit ein vorangegangener vollentlohnter Monat notwendig war. Dies konnten sie naturgemäß nicht erfüllen, weil viele ihrer Mitarbeiter erst mit Saisonstart im November oder Dezember eingestellt werden. Um dieses Dilemma zu entschärfen, wurde nun eine Sonderregelung getroffen: Saisonbetriebe, die Personal zwischen 3. November und dem Ende des Lockdowns einstellen, erhalten vom AMS eine Starthilfe in Höhe von 65 Prozent der Arbeitskosten.
Saisonnierkontingent
Erfreut zeigen sich Tourismussprecher Markus Kegele und die Landesräte Marco Tittler und Christian Gantner auch über die Anhebung des Saisonnierkontingents: „Damit wurde eine langjährige Forderung des Landes erfüllt.“ Die begrenzte Zahl an Saisonarbeitskräften stelle seit jeher eine große Herausforderung für die Tourismusbranche dar, betonen Tittler und Gantner: „Viele Tourismusbetriebe finden nicht ausreichend Personal. Eine gut funktionierende Tourismuswirtschaft braucht aber entsprechende Fachkräfte.“ Die Saisonkontingente im Tourismus werden laut Verordnungsentwurf um rund 60 Prozent auf österreichweit rund 2000 Plätze erhöht (die VN berichteten). Für Vorarlberg wird das Kontingent ab Jänner von bisher gut 200 Saisonniers auf 318 ansteigt. Dieses Kontingent kann in den Saisonspitzen um bis zu 50 Prozent überzogen werden.