15.450 offene Vergütungsanträge

Berg wird immer höher. Entspannung nicht in Sicht.
Bludenz Die Entschädigungszahlungen für Firmen, deren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aufgrund einer Covid-19-Infektion oder eines K1-Status behördlich abgesondert wurden, ziehen sich in Vorarlberg weiter in die Länge.
Stellvertretend für die vier Vorarlberger Bezirkshauptmannschaften ist der Bludenzer Bezirkshauptmann Harald Dreher für das „Entschädigungsteam“ zuständig, das in der Messe Dornbirn angesiedelt ist. Dort werden die Anträge der Unternehmen auf Vergütungen nach Absonderungen der Belegschaft geprüft und gegebenenfalls freigegeben. Aktuell blicke man auf rund 15.450 offene Anträge von Vorarlberger Firmen, so Dreher. Damit sei die Zahl der offenen Anträge (jeweils eine abgesonderte Person) höher als im Sommer 2021. Angesprochen auf die Bearbeitungsdauer sagt Dreher, dass man gegenwärtig an den Anträgen dran sei, die zu Jahresbeginn 2021 eingebracht wurden. „Das Jahr 2020 haben wir zum allergrößten Teil abgeschlossen. Offen sind wenige Spezialfälle.“
Entschädigungsteam ausgedünnt
Dreher begründet die langen Bearbeitungszeiten und den immer noch höheren Berg an offenen Anträgen damit, dass einerseits aufgrund der jüngsten Infektionswelle wieder viele Mitarbeiter vom Entschädigungsteam in das Infektionsteam (Contact Tracing) versetzt worden seien. „Im Sommer hatten wir rund 50 Mitarbeiter, gegenwärtig liegen wir bei elf Mitarbeitern“, erklärt Dreher. Das sei die Untergrenze, mit welcher das Entschädigungsteam arbeiten könne. Die Folge: Die Zahl der wöchentlich abgewickelten Fälle sank von mehr als 500 Bescheiden im Sommer auf derzeit 250 Bescheide.
Zahl verdreifacht
Andererseits habe die jüngste Infektionswelle dazu geführt, dass die Neuanträge beinahe explosionsartig angestiegen seien. Dass sich die Situation in den kommenden Monaten aufgrund der Omikron-Variante entspannt, dürfte wohl eher nicht der Fall sein.
Seit Frühjahr 2020 wurden insgesamt 8000 Anträge mittels Bescheid abgearbeitet. Dafür erhielten die Betriebe in Vorarlberg rund 46,6 Millionen Euro an Vergütung.
Mittlerweile kämen weit mehr als 90 Prozent der Anträge online herein. „Das verkürzt die Bearbeitungsdauer erheblich“, sagt Dreher. Dennoch müsse jeder einzelne Antrag manuell geprüft werden.