Verunsicherung an den Aktienmärkten

Markt / 25.02.2022 • 18:25 Uhr
Verunsicherung an den Aktienmärkten

Bregenz Die Eskalation der Russland-Ukraine-Krise ließ den Ölpreis auf über 100 USD je Fass Brent klettern. Die nächsten Monate dürfte der Ölpreis auch aufgrund der ohnehin angespannten Versorgungslage weiterhin hoch bleiben. Aufgrund der dramatischen Ereignisse in der Ukraine und den ohnehin schon vorhandenen Inflations-Sorgen stieg auch der Goldpreis deutlich an.

Mit der Eskalation im Ukraine-Konflikt und der bevorstehenden Straffung der Geldpolitik erfahren die Aktienmärkte derzeit von zwei Seiten Gegenwind. Es herrscht eine spürbare Verunsicherung, die jedoch teilweise auch schon in den Aktienkursen eingepreist sein sollte.

Auch die anstehende Zinswende beschäftigt die Aktienmärkte. Jedoch sollten die Aktienmärkte die nun erwarteten Zinsanstiege gut verkraften, da der konjunkturelle Erholungstrend vorerst weiter intakt bleibt. Die weitgehend abgeschlossene Berichtssaison zum vierten Quartal 2021 bestätigte das positive Momentum bei den Unternehmensgewinnen. Die positive Gewinnentwicklung hat in Kombination mit den jüngsten Kursrückgängen auch zu einer Normalisierung von Bewertungskennzahlen speziell in Europa geführt.

Langfristig bleiben Aktien von fundamentalen Faktoren wie der positiven Gewinnentwicklung der Unternehmen getrieben. In den letzten 20 Jahren konnte am globalen Aktienmarkt gemessen am MSCI World Index trotz Krisen eine jährliche Performance von 8 % erzielt werden. Daher gilt es am Aktienmarkt auch in schwierigen Phasen einen kühlen Kopf zu bewahren und sich nicht von kurzfristigen Emotionen leiten zu lassen.

juergen.rupp@raiba.at

Jürgen Rupp, CFP,
Finanz-/Kapitalmärkte,
Raiffeisenlandesbank Vorarlberg
http://www.schauplatzboerse.at