Nachbarn gegen Amazon-Ansiedelung

Hard, Wolfurt, Lauterach, Schwarzach und Kennelbach sehen negative Auswirkungen auf Kaufkraft.
Schwarzach Die geplante Ansiedelung des Onlineriesen Amazon in Dornbirn erhitzt weiterhin die Gemüter. Dass sich das US-Unternehmen ein 33.000 Quadratmeter großes Grundstück im Betriebsgebiet Dornbirn Nord als Standort für sein Verteilzentrum ausgesucht hat, lässt die Wogen seit Monaten hochgehen. Auch bei den Hofsteiggemeinden Hard, Kennelbach, Lauterach, Schwarzach und Wolfurt sorgen die Pläne für Unmut. Sie befürchten negative Auswirkungen auf die ganze Region.

Kaufkraft halten
Die Wirtschaftsregion Hofsteig mache mittlerweile über zehn Prozent der Wirtschaftskraft von ganz Vorarlberg aus, betonen die Verantwortlichen. Ihr Anliegen ist es, gemeinsam als Einheit aufzutreten und auch die Kaufkraft zu stärken. Dazu wurde vor sechs Jahren die „Hofsteigkarte“ als Gutscheinkarte und Zahlungsmittel eingeführt. Dass der internationale E-Commerce-Boom auch vor Vorarlberg nicht halt macht, ist längst kein Geheimnis mehr. Allerdings bringt das für den stationären Handel große Herausforderungen mit sich. Auch wenn die heimischen Händler mittlerweile selbst über gute Internetplattformen verfügen, betont Hans Wolff, Obmann der Wirtschaftsgemeinschaft Hard.

Es brauche nun eine stärkere Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung hin zur Regionalität. Nur so können Geschäfte erhalten werden. „Es gilt, den regionalen Handel und Kunden näher zusammen zu bringen“, sagt Markus Rusch, Obmann des Wirtschaftsvereins Lauterach.

Verkehr-Zusatzbelastung
Ein weiterer Punkt, der gegen Amazon spricht, sei der Verkehr. Denn mit der Ansiedelung sei mit einer Zusatzbelastung zu rechnen. „Schon jetzt staut es sich vom Kreisverkehr Nord bis zum Achraintunnel“, kritisiert Schwarzachs Bürgermeister Thomas Schierle.

