Wo im Land die meisten Geschäfte zum Einkaufen locken

Markt / 16.03.2022 • 05:30 Uhr
Wo im Land die meisten Geschäfte zum Einkaufen locken
Dornbirn hat am meisten Einzelhandelsgeschäfte in Vorarlberg und ist damit Einkaufsstadt Nummer eins. VN/Steurer

Verkaufsflächen in Vorarlberger Städten leicht gestiegen – Gefahr durch E-Commerce bleibt.

Schwarzach, Baden Der Einzelhandel hatte in der Coronazeit mit Ausnahmen – etwa dem Lebensmittelhandel – schwer zu kämpfen und wird auch noch eine Zeit brauchen, um sich von den Einschränkungen zu erholen. Wie sich das auf die Verkaufsflächen ausgewirkt hat, untersucht nicht nur in der Coronazeit, sondern seit dem Jahr 2013 das Badener Marktforschungsunternehmen Stadt & Markt. Untersucht wird die Entwicklung im Handel in österreichischen Städten, aus Vorarlberg sind Bregenz, Dornbirn und Feldkirch in die Untersuchung einbezogen.

„Shopping auf der Couch hat sich in der Shopflächenlandschaft platziert.“

Hannes Lindner, Studienautor, Stadt+Land GmbH

Und kaum einmal trifft der Titel der Studie, nämlich „Health Check“ so treffsicher zu wie in diesem Jahr. Wie haben die Händler die Coronazeit überstanden, wie hat sich der Einzelhandel entwickelt, auch angesichts von Herausforderungen durch den Onlinehandel? In einem Vergleich 2013 bis 2022 legten die Städte Bregenz und Dornbirn allerdings zu, in Feldkirch gibt es einen Rückgang.

Dornbirn unangefochten

Dornbirn ist und bleibt Vorarlbergs Einkaufsstadt Nummer eins, und das mit großem Abstand. In der Messestadt stiegen die Verkaufsflächen in Prozent sogar am höchsten in ganz Österreich, nämlich um 6,7 Prozent auf 43.200 Quadratmeter. In bester Lage – branchenintern als A-Lage bezeichnet – befinden sich 13.900 Quadratmeter und 84 Geschäfte, in der gesamten Stadt sind 277 Shops für den Kunden geöffnet. Die Leerstandsrate in der Messestadt beträgt 5,1 Prozent. Die Fluktuationsrate ist mit 8,7 Prozent die niedrigste in Österreich, ein gutes Zeichen für den Handelsstandort. In der Landeshauptstadt Bregenz sind die Verkaufsflächen um 2,2 Prozent auf 27.400 Quadratmeter gewachsen, davon befinden sich 13.600 in einer A-Lage. In der Stadt sind 267 Einzelhandelsgeschäfte den Kunden zu Diensten. Abgenommen haben die Handelsflächen in Feldkirch, und zwar um 1,6 Prozent. Derzeit gibt es 24.500 Quadratmeter Handelsfläche in der Montfortstadt, 8100 Quadratmeter in bester Lage. Die Fläche verteilt sich auf 221 Geschäfte. Der Leerstand ist in Bregenz mit 11,5 Prozent im Vergleich zu Bregenz  mit 6,5 Prozent im Vergleich mit Feldkirch (5,7 Prozent) und Dornbirn (5,1 Prozent) am höchsten.

Konkurrenz E-Commerce

Doch das könnte sich allerdings noch ändern. Generell, so Handelsforscher Hannes Lindner von Stadt + Land, “ist die lediglich als moderat zu bezeichnende Strukturveränderung unserer Wahrnehmung nach primär den Covid-Unterstützungsmaßnahmen zuzuschreiben.” Doch er warnt: Es wäre naiv, zu glauben, dass die Shopflächenlandschaft heute noch in dieser Form vorliegen würde, wenn man bedenke, welchen Aufschwung E-Commerce während der Pandemiezeit erlebt hat. “Shopping auf der Couch habe sich zwischenzeitlich strukturell und optisch deutlich wahrnehmbar in der Shopflächenlandschaft platziert.”

Einkaufsstädte

277 Einzelhandelsgeschäfte bieten in Dornbirn auf durchschnittlich 156 Quadratmeter Waren an.

 

5,7 Prozent beträgt der Leerstand in Bregenz. Insgesamt gibt es 267 Geschäfte in der Landeshauptstadt.

 

111 Quadratmeter hat in der Stadt Feldkirch ein Shop im Durchschnitt an Fläche. Es gibt 221 Geschäfte.