Rauch knackt wieder die Milliarde

19,5 Prozent mehr Umsatz für Rankweiler Fruchtsafthersteller.
Rankweil Mit 1,15 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2021 (+19,5 Prozent) hat sich Rauch Fruchtsäfte deutlich vom ersten und schwierigen Corona-Jahr 2020 (Umsatz 965 Millionen Euro) erholt. „Der Kurs stimmt“, sagt CEO Jürgen Rauch. „Positiv ist dabei auch, dass alle drei Geschäftsfelder – also Markenartikel, Fruchtverarbeitung und Lohnabfüllung – zu diesem Wachstum beitragen.“ Damit wurde auch der Umsatz aus dem Jahr 2019 – 1,019 Mrd. Euro – übertroffen.
So viele Mitarbeiter wie nie
Bei den Beschäftigten erreichte das Familienunternehmen mit Hauptsitz in Rankweil mit 2096 Mitarbeitenden einen neuen Höchststand. „Unsere Schwerpunkte sind hier die Lehrlingsausbildung und der Wiedereinstieg nach der Karenz. Zudem bauen wir die Möglichkeiten, internationale Erfahrung zu sammeln, laufend aus. Schon 20 Mitarbeitende haben so die Chance für einen längeren USA-Aufenthalt im neuen Werk in Arizona genutzt“, berichtet Jürgen Rauch.
Das Segment der Fruchtsäfte wuchs 2021 in Österreich im Lebensmittelhandel um 1,6 Prozent. Rauch legte mit 7,2 Prozent deutlich stärker zu. Bei den Teegetränken konnte Rauch um 14 Prozent wachsen.
Preisanstieg
Allerdings machen sich auch bei Rauch – so wie in der gesamten Industrie – die massiv gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten bemerkbar. Bei den Rohstoffen, vor allem beim benötigten Obst und den Früchten, hinterließ der frostige Frühling 2021 seine Spuren: „Manche Fruchtarten, wie Himbeeren oder Pfirsiche, kosten ein Vielfaches im Vergleich zu den Preisen in anderen Jahren“, beschreibt Rauch die Entwicklungen.
Auswirkungen gebe es auch im Zuge des Ukraine-Krieges. „Die Folgen werden gravierend sein. Viele Rohstoffe, Energie und Nahrungsmittel werden knapp und daher teurer werden“, betont der Vorstandsvorsitzende, der auch auf die Unterstützung hinweist. „Unsere Werke in Nyirmada in Ungarn und Przeworsk in Polen liegen nahe der ukrainischen Grenze und wir haben Partnerunternehmen in der Ukraine. Wir unterstützen aktiv.“
Weiterer US-Standort
An der Investitionstätigkeit hält der Fruchtsafthersteller weiterhin fest. „Wir investieren deutlich in bestehende und neue Standorte“, so Jürgen Rauch. Während es in den Werken in Europa primär um neue Anlagen und Optimierung der Produktionsabläufe gehe, sei das im Herbst 2020 eröffnete Werk in Glendale/Arizona (USA) voll auf Wachstums- und Ausbaukurs. Ein weiterer Standort in den USA, in Concord im Bundesstaat North Carolina, ist in Planung. Dort errichtet Rauch gemeinsam mit den Partnern Red Bull und Ball Packaging eine völlig neue integrierte Getränkefabrik.
Fokus auf Gesundheit
Beim Produktsortiment dreht sich vermehrt alles um Gesundheit und Nachhaltigkeit. „Besonders erfolgreich sind unsere Immun-Säfte. Seit Herbst 2021 füllen wir diese noch dazu in neue, pflanzenbasierte TetraPak-Verpackungen ab. Dieses neu entwickelte Verpackungsmaterial besteht aus 83 Prozent pflanzlichen Rohstoffen, wodurch wir 2000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen“, freut sich Jürgen Rauch. Auch darüber hinaus werde laufend die gesamte Prozesskette unter den Aspekten Klimaschutz und Recycling optimiert.

Fakten
Gründung 1919
Firmensitz Rankweil
Mitarbeiter insgesamt 2096 (31 Lehrlinge), davon 1258 in Österreich inkl. Rheintal (Widnau, CH)
Niederlassungen 12
Umsatz 2021 1,151 Mrd. (2020: 965 Mill.)
Geschäftsführung Jürgen Rauch (CEO), Wolfgang Schwald, Harald Krammer, Daniel Wüstner, Markus Ohneberg