Dachtragwerk der Superlative

HK Architekten erhalten Holzbaupreis Baden-Württemberg für riesige Werkhalle.
Waldenburg, Schwarzach Zum 14. Mal wurde der Holzbaupreis Baden-Württemberg in Reutlingen verliehen. Und konnte diesmal mit einem Weltrekord mit entscheidender Beteiligung aus Vorarlberg aufwarten. Ausgezeichnet werden bei dem renommierten Preis herausragende Bauten, Gebäudekonzepte und zukunftsweisende Innovationen, die sich intensiv dem nachhaltigen Baustoff Holz auseinandersetzen.
„Zukunftsweisender Holzbau“
Insgesamt wurden 111 Arbeiten für den Preis, der unter der Schirmherrschaft des Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg ausgelobt wurde, eingereicht. Überzeugt hat die neue Produktionshalle des SWG Schraubenwerkes Gaisbach in Waldenburg. Das Tochterunternehmen der Würth-Gruppe errichtete damit einen Leuchtturm, „nicht nur für das Unternehmen, sondern auch in Sachen zukunftsweisender Holzbau“.
Die vom Bauherrn produzierten Schrauben fanden bei der Montage der Haupt- und Nebenträger Anwendung. Die preisgekrönte Halle ist fünfschiffig angelegt und wird von einem kammartig konstruierten Dach überspannt. Das Tragwerk nutzt Fachwerke mit hochbelastbaren Anschlussknoten, die als zimmermannsmäßige Verbindungen konzipiert, aber dem Material entsprechend optimiert worden seien. Errichtet wurde das Werk vom deutschen Holzbauunternehmen Schlosser Holzbau GmbH.
Die Pläne für die spektakuläre Werkshalle wurden in Schwarzach gezeichnet. HK Architekten, Hermann Kaufmann und Partner ZT, zeichnen für den kühnen Entwurf verantwortlich und zeigen, was im Holzbau möglich ist. Erstmals fand der Werkstoff BauBuche in diesen Dimensionen Verwendung. Besonders hervorzuheben sei die enorme Stabilität und Tragfähigkeit des Baustoffes. Auf eine Spannweite von bis zu 82 Metern wird lediglich eine Mittelstütze verwendet. Mit dem Einsatz des Hartholzes wurde die benötigte Menge an Holz zudem auf ein ressourcenschonendes Minimum reduziert.
Jury beeindruckt
Die Jury war beeindruckt: „Der Neubau der Fertigungshalle veranschaulicht die Leistungsfähigkeit, das ästhetische Potential sowie die Innovationskraft des modernen Holzbaus. Um die erforderliche Flexibilität der Produktionsabläufe zu gewährleisten, wurde die Anzahl der Stützen, der 114 x 96,5 Meter messenden und zwölf Meter hohen Halle, auf ein notwendiges Minimum reduziert. Möglich macht dies das weltgrößte Dachtragwerk aus Buchen-Furnierschichtholz mit Spannweiten von 40 und 42 Metern. Ein leuchtendes Beispiel für zeitgemäße Industriearchitektur: ressourceneffizient, nachhaltig und schön.“ VN-sca
