Ein Kreislauf bietet für Firmen neue Chancen

Zukunftsorientierte Projekte in Vorarlbergs Unternehmen im Fokus.
Nachhaltigkeit Die Bestrebungen nach einer nachhaltigeren Zukunft sind ein zentrales Thema unserer Zeit. Hand in Hand mit der Digitalisierung betrifft Nachhaltigkeit unzählige Bereiche. Und genauso tiefgreifend sind ihre Veränderungspotenziale. Denn ganze Branchen wie die Bau-, Kunststoff- oder Textilindustrie etc. sind aufgerufen, ihre Produkte und Prozesse den neuen Rahmenbedingungen anzupassen. Sowohl die EU als auch die Vereinten Nationen haben dafür Ziele und Vorgaben gesetzt. Klar ist: Die Transformation der Industrie hin zu einem klimaneutralen Wirtschaften ist anzustreben. Eine Forderung, die ein hohes Maß an Forschung und Entwicklung sowie Investition verlangt, um weiterhin wettbewerbsfähig und technologieführend zu bleiben.
Neue Chancen
Für Vorarlberg als hochwertigen produktionsorientieren Standort hat das besondere Bedeutung. Nachhaltigkeit wird hier bereits seit vielen Jahren als fester Bestandteil gelebt. Beispiele sind das Klimaneutralitätsbündnis mit 170 beteiligten Betrieben und die Ökoprofit-Zertifizierung mit 300 involvierten Betrieben. Besonders deutlich wird dies durch die Vielfalt an innovativen Entwicklungen in Vorarlberger Unternehmen, sei es im Bereich neuer Recyclingtechnologien, ressourcenschonender Baumaterialien, energiesparender Leuchtsysteme oder vertikaler Begrünungskonzepte. „Der Übergang zu nachhaltigem Wirtschaften ist einerseits eine große Herausforderung für das Gesamtsystem, andererseits eine riesige Chance“, betonte auch Karin Huber-Haim, Direktorin des Circular Economy Forum Austria in ihrem Vortrag zum Schwerpunkt Green & Circular Economy bei den soeben stattgefundenen Millennium Innovation Days (MID) in Lustenau. Das Circular Economy Forum Austria ist Österreichs größte unabhängige Plattform zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und ein Beispiel für die unterschiedlichen Aktivitäten und entstehenden Initiativen, die Unternehmen und Standorte bei nachhaltigen Problemlösungen unterstützen.
Den Übergang fördern
Einige der in der nun startenden Serie „Innovative Ansätze zur Nachhaltigkeit“ vorgestellten Projekte profitieren ebenfalls davon. Sie sind zum Teil kofinanziert von Förderprogrammen und werden gemeinsam mit Forschungseinrichtungen verwirklicht. Allein seitens des Bundes gibt es derzeit über 80 unterschiedliche Förderinstrumente zum Thema Ökologisierung.
So fördert die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG u. a. mit Förderlinien wie dem Green Frontrunner, dem Innovationsscheck oder der breiten Palette an Thematischen Programmen. Auch F&E-Zentren in ganz Österreich widmen sich vermehrt dem Thema und bauen ihre Kompetenzen aus. Das Textile Competence Center Vorarlberg (tccv) etwa war an der Entwicklung eines neuartigen Textilbetons beteiligt, der Nachhaltigkeitsvorteile bietet. Hergestellt von den Vorarlberger Firmen Texible und Röfix kommt dieser nun erstmals bei der Sanierung der Krumbachbrücke in Damüls zum Einsatz und soll im Gegensatz zum herkömmlich verwendeten Material Stahl um einiges länger halten.
Neues Innovationsnetzwerk
Unterstützung vor Ort erhalten Vorarlberger Unternehmen in allen Belangen der Circular bzw. Green Economy durch das neue Innovationsnetzwerk „Circular Economy Vorarlberg“ (CEV). „Im CEV informieren wir unter anderem über Fördermöglichkeiten, organisieren Informationsveranstaltungen, Studienreisen und Workshops und initiieren Forschungsprojekte sowie Weiterbildungsangebote für Mitarbeiter*innen“, erklärt Mathias Bertsch, CEV-Koordinator bei der WISTO. Das Netzwerk wird in einem breiten Schulterschluss des Landes Vorarlberg, der Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer Vorarlberg, Plattform V und V-Research umgesetzt.
Events zum Thema: 24. 10. 2022: aws-Infohour und 1:1 Beratung; 6. 12. 2022: Fördertag „Green Transition“; www.wisto.at