Deshalb wäre Graf Elektronik auch mit weniger Wachstum zufrieden

Markt / 03.01.2023 • 09:30 Uhr
Die Bauarbeiten für den Erweitertungsbau sind im Plan: Ende 2023 soll er komplett bezugsfertig sein: "Warten dringend auf die Fertigstellung", so Geschäftsführer Helmut Feuerstein. <span class="copyright">FA</span>
Die Bauarbeiten für den Erweitertungsbau sind im Plan: Ende 2023 soll er komplett bezugsfertig sein: "Warten dringend auf die Fertigstellung", so Geschäftsführer Helmut Feuerstein. FA

Der Vorarlberger Elektronikdienstleister erweitert Gebäude, sucht Mitarbeiter und nimmt keine Neukunden mehr an.

Dornbirn Seit dem 1989 entwickelt und fertigt das Dornbirner Unternehmen Graf Elektronik geprüfte Elektronik-Baugruppen sowie -Geräte und bieten umfassende Dienstleistungen für Industrieunternehmen – vornehmlich aus der Region. Und kann sich vor Arbeit kaum retten.

Helmut Feuerstein und sein Team servicieren und beliefern Kunden in vielen Branchen. Die Aufträge sind so zahlreich, dass derzeit keine neuen Kunden mehr angenommen werden. <span class="copyright">VN/Steurer</span>
Helmut Feuerstein und sein Team servicieren und beliefern Kunden in vielen Branchen. Die Aufträge sind so zahlreich, dass derzeit keine neuen Kunden mehr angenommen werden. VN/Steurer

Um den Aufträgen, die bis ins Jahr 2025 reichen, Herr zu werden, entsteht gerade eine Erweiterung des Firmengebäudes um ein Drittel. Außerdem wird vom Einschichtbetrieb auf Zweischichtbetrieb umgestellt. Außerdem und auch das ist ungewöhnlich werden voerierst keine neuen Kunden mehr angenommen.

Mehr als geplant

Geschäftsführer Helmut Feuerstein, der an ein kontinuierliches Wachstum des Unternehmens gewöhnt ist, traut es sich kaum auszusprechen. Während andere Firmen mit Auftragsrückgängen zu kämpfen haben, “haben wir heuer ein Umsatzwachstum von 30 Prozent. Das ist mehr, als wir geplant haben”, sagt er im Gespräch mit den VN. “Wir wären auch mit weniger zufrieden gewesen”, stellt er fest, denn das Wachstum ist mit Herausforderungen verbunden. “Wir suchen neue Mitarbeiter in allen Bereichen – auch Anlernkräften können wir einen sicheren, gut ausgestatteten Arbeitsplatz mit großer Zukunftsperspektive bieten”, versichert er.

Green Jobs entstehen

Das 190-Mitarbeiter-Unternehmen ist 2020 um fünf Prozent, 2021 um 18,9 Prozent gewachsen – Platz für Produktion und Logistik entsteht im inzwischen vierten Zubau des Gebäudes – der wie die bereits vorhandenen Gebäude von Baumschlager Eberle Architekten geplant wurde. 7,5 Millionen Euro werden in 1000 zusätzliche Palettenplätze, 2000 Quadratmeter Fertigungsfläche, die vorwiegend für Montageplätze für die Komplettgerätefertigung gebraucht werden, investiert. Fertiggestellt wird das Gebäude, das von regionalen Auftragnehmern erichtet wird, Ende 2023.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Sonstige angezeigt.

Die Steigerung auf 30 Prozent – zehn Prozent davon sind dem Express-Bauteilezukauf geschuldet – basieren auf dem Boom im Bereich Umwelttechnik, Eindämmung des Klimawandels und der Energieeinsparung: “Wir bauen komplette Geräte zur Steuerung von Pellet- bzw. PV-Anlagen”, berichtet er über ein Geschäftsfeld, das auch in der weiteren Zukunft eine sichere Auftragslage sorge. “Dabei entstehen green Jobs, bei uns ergibt dieser Bereich 20 zusätzliche Arbeitsplätze”.

Die VN zu Besuch bei Graf Elektronik. <span class="copyright">VN/Steurer</span>
Die VN zu Besuch bei Graf Elektronik. VN/Steurer

Und Graf Elektronik – inzwischen das größte Unternehmen der Graf Holding (Graf Elektronik, EGD, Elmar Graf GmbH) steht auf stabilen Beinen, denn gearbeitet wird Firmen hauptsächlich aus Vorarlberg, Süddeutschland, Ostschweiz und Österreich sowie in den Bereichen Industriemesstechnik, Medizintechnik, Zugfunktechnik, Seilbahntechnik und Vermessungstechnik, um die wichtigsten zu nennen.

Kennzahlen Graf Elektronik

Gegründet 1989

Eigentümer HF Beteilungs GmbH (60 Prozent), Graf Holding, Elmar Graf

Umsatz 2022 53 Millionen Euro (+30 Prozent)

Mitarbeiter 190