Entscheidung getroffen: Das ist die Zukunft der Integra

Markt / 03.04.2023 • 04:00 Uhr
Entscheidung getroffen: Das ist die Zukunft der Integra
Die Arbeiterkammer will die Integra mit neuen Partnern weiterführen. VN, AK

Die Arbeiterkammer hat einen neuen Partner gefunden, das Unternehmen scheint vorerst gerettet.

Wolfurt Bis am Sonntag war unklar, wie es mit der Integra und den rund 550 Beschäftigten des sozialen Unternehmens weitergehen soll. Nun scheinen sich die Eigentümer aber über das weitere Vorgehen verständigt zu haben.

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Bereits vergangene Woche ließ die Arbeiterkammer rund um Präsident Bernhard Heinzle und Direktor Rainer Keckeis durchblicken, dass man sich um neue Partner als Gesellschafter für eine Fortführung der Integra bemüht. Wie Heinzle am Sonntag bestätigte, konnte der Arbeitskreis für Vorsorge und Sozialmedizin (aks) als neuer Partner gewonnen werden. Damit ist sichergestellt, dass die AK und der aks gemeinsam die erforderlichen Mittel zur Weiterführung von Integra bereitstellen und damit Hunderte Arbeitsplätze sichern. Auch die Auszahlung der Löhne wird, so der AK-Präsident, noch vor Ostern erfolgen.

Bernhard Heinzle zeigt sich mit der neuen Partnerschaft zufrieden. <span class="copyright">AK Vorarlberg</span>
Bernhard Heinzle zeigt sich mit der neuen Partnerschaft zufrieden. AK Vorarlberg

Laut Heinzle verpflichteten sich beide Gesellschafter, ihre Anteile für zumindest drei Jahre zu halten und auch die Haftung für notwendige Betriebsmittelkredite gemeinsam zu tragen. “Nach derzeitigem Verhandlungsstand ist auch der Einstieg eines weiteren Gesellschafters, der bereits bundesweit in dieser Branche tätig ist, in den nächsten Monaten wahrscheinlich. Bei diesem Partner besteht bereits ein tiefgehendes Interesse, jedoch dauert die interne Abstimmung für die endgültige Beschlussfassung einer Beteiligung noch ein wenig”, stellt Heinzle in Aussicht. Dieser dritte Gesellschafter würde Anteile übernehmen.

Georg Posch lässt den aks als Partner der Arbeiterkammer in die Integra einsteigen.<span class="copyright"> aks gesundheit</span>
Georg Posch lässt den aks als Partner der Arbeiterkammer in die Integra einsteigen. aks gesundheit

Am Sonntagabend informierte aks-Geschäftsführer Georg Posch die Gremien des wie die Dowas als Verein organisierten aks. “Wir sehen uns nicht als großer Retter, sondern als Partner auf Augenhöhe der Integra”, betont Posch. Er versteht die Partnerschaft als eine Chance auf eine gemeinsame strategische sozial-gesundheitliche Ausrichtung der beiden Unternehmen und die Nutzung von Synergien im Bereich der gemeinsamen Schnittmengen der aks und Integra.

aks Vorarlberg

Der Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin wurde 1964 von Vorarlberger Ärzten gegründet und fokussierte sich damals zuerst auf flächendeckende Impfprogramme. Das Ziel des Vereins ist, durch geeignete Vorsorge-, Rehabilitations- und gesundsheitsfördernde Maßnahmen der Vorarlberger Bevölkerung zu einem längeren Leben bei höherer Lebensqualität zu verhelfen.
Finanziert wird der aks und seine Arbeit vor allem durch das Land Vorarlberg, den Sozialversicherungsträgern und dem Fonds Gesundes Österreich.

Die AK verweist in diesem Zusammenhang auch auf die seit 2019 laufenden Umstrukturierungen, auch die jüngsten Sanierungsmaßnahmen würden bereits greifen. Heinzle und Keckeis rechnen spätestens im nächsten Geschäftsjahr, eventuell bereits 2023, wieder mit einem positiven Abschluss.

Besonderer Dank gilt laut dem AK-Präsident in den eigenen Reihen vor allem Rainer Keckeis und Gerold Kaufmann für das Engagement der letzten Tage, aber auch den austretenden Gesellschaftern Jugend am Werk und der Arbeitsinitiative Regio Bodensee, die durch die anteilige Übernahme der Altlasten ganz wesentlich zum Bestand des Unternehmens beigetragen haben: “Ich möchte stellvertretend für viele andere Mitstreiter besonders den Einsatz von Bürgermeister Michael Ritsch, Bürgermeister Reinhold Eberle und Bürgermeister Simon Tschann hervorheben.”

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Am vergangenen Dienstag wurde überraschend bekannt, dass die Integra um ihr Fortbestehen bangt. Nach zwei schwierigen Jahren und Millionenverlusten wies die Bilanz ein negatives Eigenkapital von an die 900.000 Euro aus. Den Gesellschaftern wurde am 1. März mitgeteilt, dass nur ein Nachschuss an Eigenmitteln die Integra retten kann. Die Arbeiterkammer, mit knapp 38 Prozent Anteil der Haupteigentümer, und die beiden Minderheiteneigentümer Jugend am Werk und der Arbeitsinitiative Regio Bodensee waren dazu bereit. Auch bot die Arbeiterkammer an, die Anteile der anderen Gesellschafter zu übernehmen. Der Verein Dowas, mit etwa 37 Prozent der zweite Haupteigner, sprach sich gegen den Sanierungszuschuss aus, war aber bereit, sich für einen symbolischen Euro von seinen Anteilen zu trennen.

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